Kategorie: Berichte

Aulendorfer Coverband sorgt für Stimmung

In der Stadthalle wird getanzt

Gute Laune verbreitete die Band „Triple B“.

Gute Laune verbreitete die Band „Triple B“

AULENDORF (aeh) – Rund 370 Besucher haben am Freitagabend in der Stadthalle die Tanzfläche auf der Fasnetsparty gestürmt. Die Aulendorfer Coverband „Triple B“ spielte einen Hit nach dem anderen – die Bandbreite reichte von Matthias Reims „Verdammt ich lieb dich“ über „I’m a Survivor“ von Destinys Child bis hin zu „Waterloo“ von Abba. Das bunt gemischte Publikum kannte kein Ende und ließ die Band um Frontfrau Kathrin Eisele erst nach einer Zugabe von der Bühne. Für „Triple B“, das sind Martin Strobel (Schlagzeug), Johannes Gnann (Keybord), Sebastian Rundel (Gitarre), Kathrin Eisele (Gesang), Manuel Rundel (Bass) und Daniel Spöker (Gitarre und Gesang), war es die erste Fasnetsparty in der Stadthalle. Auf der Feier zeigten auch die Besucher ihre närrischen Qualitäten und präsentierten sich in ausgefallenen Kostümen.

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Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 08.02.2016
Text und Foto:  Anja Ehrhartsmann

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Narren holen „Häs“ aus „em Kaschta“

Ulkgruppen zeigen sich beim Aulendorfer – Umzug in kreativen Kostümierungen

Trotz Schneeregen ließen sich die Clowns die gute Laune nicht verderben.

Trotz Schneeregen ließen sich die Clowns die gute Laune nicht verderben.

AULENDORF – Gemäß dem Fasnetsmotto „Du musch nix kaufa und nix baschtla – nimm’s Beschte aus em Fasnetskaschta“ ist die Kostümvielfalt beim Umzug am Gumpigen Donnerstag breit gefächert gewesen.

Mit Sprüchen wie „en onsrem Schrank aus Kiefer war bloß Ungeziefer“ oder „s’beschde Häs bleibt im Kaschta“ griffen die Aulendorfer Ulkgruppen das Motto sprichwörtlich auf. Im Schrank der Narrenzunft Zollenreute-Schindelbach versteckte sich etwa ein Schindelbachgeist während die Motten fröhlich ihren Kiefernschrank umkreisten.

 

Bobbycar und fahrende Eisdiele

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Aus diesem Schrank aus Kiefer kam bloß Ungeziefer.

Aus diesem Schrank aus Kiefer kam bloß Ungeziefer.

Häs-Händler mit fahrbarem Schrank priesen den Zuschauern ihre Schätze an und Liebhaber Ronny versteckt sich gar vor dem Ehemann im Kleiderschrank. Das Beste aus dem Fasnetsschrank präsentierten auch die Pink Panther, Vogelscheuchen, Panzerknacker und Tomaten sowie die zahlreichen anderen Gruppen. Für Stimmung sorgten die vielen Musikkapellen und der Fanfarenzug, aber auch Weltstars wie Tina Turner oder Dieter Thomas Kuhn ließen die Herzen der Zuschauer am Straßenrand höher schlagen.

Neben fahrbaren Schränken kamen auch wieder diverse andere Fortbewegungsmittel zum Einsatz: Egal ob umgerüsteter Kleintraktor, aufgetunter Bobbycar, blumenverzierte Ape oder fahrbare Eisdiele, der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.

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Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 05.02.2016
Text und Fotos:  Anja Ehrhartsmann

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Zimmermannsgilde stellt Narrenbaum auf

Aulendorfer Narren befreien die Schüler am Schulzentrum und in der Grundschule

Der Hofstaat samt Gefangenem versammelte sich auf der Tribüne.

Der Hofstaat samt Gefangenem versammelte sich auf der Tribüne.

Unterstützt von Hauruck-Rufen der Zuschauer stemmten die Zimmerleute den Narrenbaum in die Höhe.

Unterstützt von Hauruck-Rufen der Zuschauer stemmten die Zimmerleute den Narrenbaum in die Höhe.

 

 

 

 

 

Burggraf Andreas I. stieg auf die Gummibärenwaage

Burggraf Andreas I. stieg auf die Gummibärenwaage

AULENDORF – Es ist genau zehn vor zehn gewesen, da ertönte auf dem Pausenhof des Aulendorfer Schulzentrums ein lauter Knall: Die Kanone gab den Start für die Schülerbefreiung. Es war der Startschuss für einen Tag ganz im Zeichen der Fasnet, samt Narrenbaumstellen und Umzug.

Stimmengewirr, Rätschen, Trillerpfeifen und die Schussentäler Schalmeien waren auf den Gängen der Schule zu hören, während sich Bären, Frösche, Zebras, Lords und Affen in der Aula zusammendrängten. Dann öffneten sich sie Türen und die Schüler strömten über den Pausenhof gen Stadtmitte.

Zeitgleich nahmen in der Grundschule die Eckhexen Grundschulrektor Herbert Reck gefangen. Dann ging’s in gemeinsamem Zug zum Schloßplatz.

In der Hauptstraße reihte sich die Zimmermannsgilde mit dem Narrenbaum ein. Dem fröstlichen Wetter zum Trotz säumten die Zuschauer den Rand des Schloßplatzes, als Burggraf Andreas der I. (Andreas Herkommer) den Zimmerleuten erlaubte, auch in diesem Jahr den Baum zu stellen. Doch stattdessen tat sich zunächst die obligatorische Frage auf: Wo ist denn das Narrenloch, in das der Baum zu setzen ist? Und während sich Clown (Klaus Wekenmann) und die Narrenlochsucher bei der Suche zunächst vornehm zurückhielten, stieg der Hofnarr (Britta Wekenmann) persönlich von der Tribüne, um Ausschau zu halten. Dann allerdings erklang das Narrenlochsucherlied und die Narrenlochsucher – heuer als Vermessungstechniker unterwegs – machten sich ans Werk. „Ihr müsst am Boden suchen“, unterstütze der Clown und tatsächlich wurde der Trupp fündig.

Die Schussentäler Schalmeien machten ordentlich Stimmung.

Die Schussentäler Schalmeien machten ordentlich Stimmung.

Musikalisch begleitet wurde das Geschehen auf dem Schloßplatz von den Schussentäler Schalmeien, der Original Aulendorfer Krachkapelle sowie der Schulkapelle „Kunterbunt“ unter der Leitung von Realschulrektor Christof Lang.

Dabei waren sie mit Konzentration bei der Sache.

Dabei waren sie mit Konzentration bei der Sache.

Zimmerleute stemmen Baum hoch         

Dass sich ein Narrenbaum nicht von selbst aufstellt, davon zeugten die angestrengten Gesichter der Zimmerleute, die unter der Leitung von Anton Rist, den Baum Stück für Stück mit den Scheren in die Höhe stemmten – natürlich nicht, ohne dass dieser zuvor mit Kranz und Fahnen geschmückt worden war. Angefeuert von den Hauruck-Rufen der Zuschauer rutschte der Baum ins Loch.

Dann bestieg Burggraf Andreas I. die von den kleinen Zuschauern sehnsüchtig erwartete Gummibärenwaage. Der neue Burggraf sei nur 2,5 Kilogramm leichter als der alte, beruhigte Clown Wekenmann, es dürften also wiederum genügend Gummibären zum Aufwiegen benötigt werden. Und so war’s dann auch: Der Burggraf schnellte in die Höhe und die Kinder strömten für die Nascherei herbei.

Auf die Gummibärchen, fertig, los: Auch der neue Burggraf Andreas I. brachte beim Aufwiegen einige Süßigkeiten zusammen

Auf die Gummibärchen, fertig, los: Auch der neue Burggraf Andreas I. brachte beim Aufwiegen einige Süßigkeiten zusammen

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 05.02.2016
Text und Fotos:  Paulina Stumm

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Die Aulendorfer Narren sind los

Der Bann der Masken ist gebrochen – Amts- und Schlüsselgewalt ist in närrischer Hand

Die Eckhexen werden am Aulendorfer Hexeneck vom Bann befreit.

Die Eckhexen werden am Aulendorfer Hexeneck vom Bann befreit.

AULENDORF – Mit viel Donnergrollen und Getöse sind die Aulendorfer Masken am Mittwochabend von ihrem Bann befreit worden. Begleitet von Stadtkapelle und Fanfarenzug haben die Narren die Regentschaft der Stadt übernommen und damit die Hochfasnet eingeläutet. Hunderte haben das Spektakel der Maskenbeschwörung am Hexeneck und den Sturm auf das Rathaus mit Verlesung der närrischen Regierungserklärung verfolgt.

Gespannt stehen die Zuschauer dicht gedrängt um den abgesperrten Kreis. Alle Blicke richten sich zum Pfarrhausgäßle hinauf. Ein Raunen geht durch die Reihen. Und dann zeichnen sich in er Dunkelheit die Fahnenträger im Fackelschein ab, die Fanfaren setzen ein, kurz danach folgen die Trommeln. Es geht los – die Maskenbeschwörung. Begleitet von einem langen Zug treffen der Burggraf samt Hofstaat und der Zunftmeister mit den hohen Räten unten am Hexeneck ein.

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Maskenmeister Klaus Wekenmann

Maskenmeister Klaus Wekenmann

„Schafft den Maskenmeister mir zur Stell – Auf, beeilt euch, bringt ihn schnell“, ruft Burggraf Andreas I. in die Nacht. Mit Blitz, Donner und Getöse erscheint der Gerufene in schwarzem Umhang und erhält vom Burggrafen den Auftrag, die „guten alten Geister“ zu beschwören. Mit brennenden Fackeln entzündet Maskenmeister Klaus Wekenmann ein loderndes Feuer: „Ich ruf euch – Hexen von der Eck, herbei, herbei zu diesem Fleck.“ In diese gespenstische Szenerie am Fuße des Schlosses springen die Eckhexen, dann nacheinander Tschore und Rätsch, Schnörkele und die Fetzle. Gelöst von ihrem Bann tanzen die Masken zu den Klängen des Aulendorfer Narrenmarsches ums Feuer.

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Hofnarr Britta Wekenmann verließt die elf närrischen Punkte.

Hofnarr Britta Wekenmann verließt die elf närrischen Punkte.

Doch damit nicht genug: „Wir brauchen über die ganze Stadt die Macht.“ Zum Sturm auf das Rathaus macht sich die Menge auf den Weg in die Hauptstraße. Dort ist das massive Holztor fest verschlossen. Zunftmeister und Burggraf appellieren an den Bürgermeister und die Gemeinderäte, zurück zu treten. „Die Stadträt’ lassen sagen, sie geben nicht auf“, verkündet der Büttel vom Rathausbalkon. „Maskenmeister! Stürme mit Hexen das Haus und treibe Stadtrat und Schultes heraus“, entgegnet Burggraf Andreas I. Gesagt, getan. Währenddessen versucht sich Bürgermeister Matthias Burth im Marmorsaal des Schlosses mit einer Froschmaske zu tarnen. Doch die Narren lassen sich nicht täuschen. Schließlich ergibt sich der Bürgermeister in sein närrisches Schicksal und verkündet vom Balkon aus seinen Rücktritt. „Von der jetzigen Stunde bis zum Aschermittwoch an, gilt in der Stadt Aulendorf die Narrenfreiheit“, ruft Zeremonienmeister Jürgen Müller. Hofnarr Britta Wekenmann lässt die elf Punkte der närrischen Regierungserklärung folgen. Und der Hohe Rat hat es sich nicht nehmen lassen, aufgrund des Schaltjahres den zusätzlichen Tag für einen zwölften Punkt zu nutzen.

 

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 04.02.2016
Text: Anja Ehrhartsmann
Fotos: PAULINA STUMM/ANJA EHRHARTSMANN

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Aulendorfer Narren erklären ihre Masken

Zunftmitglieder bringen Flüchtlingen die Fasnetsbräuche näher – Dolmetscher übersetzt

Vorstellung

Die Aulendorfer Masken haben sich bei den syrischen Flüchtlingen vorgestellt.

AULENDORF -Was ist eine Eckhexe? Woher kommt die Fasnet? Und wann ist in Aulendorf Umzug? Antworten auf diese und weitere Fragen hat die Aulendorfer Narrenzunft am Montagvormittag den Flüchtlingen im ehemaligen Alten- und Pflegeheim gegeben. Unterstützt von einem Dolmetscher informierte Ehrenzunftmeister Hartmut Sczech über das hiesige Brauchtum. Etwa 40 Syrer besuchten den Vortrag in einem der Gemeinschaftsräume der Notunterkunft. Es war kurz nach halb elf am Montagvormittag, als sich erst zögerlich und dann doch rund 40 Syrer für den Vortrag der Aulendorfer Narren im Gemeinschaftsraum einfanden. Und noch bevor Sczech zu erklären begann, nutzte einer der Männer die Gelegenheit, selbst einmal eine Schnörkele-Maske auf den Kopf zu setzen. Sczech holte weit aus, berichtet von dem Tag im Jahr 1679, als die Aulendorfer von der gräflichen Herrschaft den „Narrenfreien Tag“ zugestanden bekamen – den Tag, an dem alles erlaubt war, was das Jahr über verboten war. „Aber“, so erklärte Sczech, „es durfte niemand verletzt oder beleidigt werden.“

Handyfotos für Freunde

Auch die Urfigur der Aulendorfer Fasnet, die Rätsch, sowie ihr Begleiter, der Tschore, wurde vorgestellt. Und während Hedy und Dieter Hörburger sich unter den interessierten Blicken der Zuhörer in Rätsch und Tschore verwandelten, berichtete Sczech über den historischen Ursprung der Figuren. Die Aulendorfer hätten eine mutige Frau wählen dürfen, die erzählte, was über das Jahr sich begeben hatte und unkommentiert geblieben war. Spätestens bei der Vorstellung des Schnörkele – vertreten durch Heike Derwing – zückten die Männer dann aber doch das Smartphone und machten eifrig Fotos und Videos. Das Fetzle (Silvia Kellinger) kam dann auch gleich zum Anfassen nahe und verteilte Bonbons, die Eckhexe (Michael Weißenrieder) präsentierte ihr Kopftuch.

„Alles, was Sie erleben werden – Frauen in Männerkleidern, Männer in Frauenkleidern, ist Spaß. Es geht darum, in eine andere Rolle zu schlüpfen“, erklärte Sczech. „Wenn die Masken Ihnen durch die Haare fahren, ist es eine Aufforderung mitzufeiern.“

Das Interesse an den Figuren war definitiv geweckt und so baten einige Männer nach dem Vortrag noch um ein gemeinsames Bild mit einer Maske. Insgesamt hatten die Veranstalter zwar mit ein paar mehr Zuhörern gerechnet, trotzdem zeigte sich auch Flüchtlingssozialarbeiterin Felicitas Wagner zufrieden. Es sei sehr informativ gewesen. „Ich hoffe, dass es den Besuchern einen Eindruck vorab vermittelt hat“, so Wagner. Auch die Masken an der Sparkasse seien schon aufgefallen und in den ehrenamtlichen Deutschkursen sei ebenfalls über die Fasnet gesprochen worden.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 02.02.2016
Text und Foto: Paulina Stumm

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„Der Umzug nur mit VSAN-Zünften, das geht in Aulendorf nicht“

Rolf Reitzel, Zunftmeister der Aulendorfer Narrenzunft, blickt auf die kommenden Fasnetstage

AULENDORF – Am Mittwochabend übernehmen die Narren in Aulendorf die Macht. Für die Fasnetszeit stehen rund 1000 Aulendorfer Hästräger in den Startlöchern. Paulina Stumm hat vorab mit dem Zunftmeister der Aulendorfer Narrenzunft, Rolf Reitzel, gesprochen.

Zunftmeister Rolf Reitzel

Zunftmeister Rolf Reitzel

Herr Reitzel, wie laufen die Vorbereitungen?
Da bin ich tiefenentspannt, organisatorisch ist alles durch. Wir sind ja auch schon an Wochen- enden auswärts gesprungen.

Gibt es spezielle Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr?
Wir haben uns mit dem geschäftsführenden Zunftrat abgesprochen und machen es wie jedes Jahr. Ich sehe es ja auch in der Region, etwa in Lindau, da war es ja fast komplett ruhig: keine Gewaltexzesse oder Ähnliches.

Wie viele auswärtige Zünfte erwartet Aulendorf beim Großen Narrensprung am Fasnetssonntag?
Ich meine acht … (überlegt), ja, acht: Wangen, Ehingen, Kißlegg, Waldsee, Langenargen, Wolfschlungen, Altshausen und Dürmentingen. Wir haben Jahre wie dieses, in denen wir gut besucht sind, in anderen weniger. Am Fasnetssonntag sind immer viele Umzüge in der Region. Zu uns kommen immerhin vier VSAN-Zünfte (Mitglieder der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte). Der Luxus, den Umzug nur mit VSANZünften zu machen, der geht in Aulendorf nicht.

Wo engagiert sich die Narrenzunft bei der Integration von Flüchtlingen?
Wir sind am Montag in der Notunterkunft, zeigen die Masken und stellen unser Brauchtum vor. Da können wir uns aus unserer Sicht sinnvoll einbringen. In das gewachsene Brauchtum ist es natürlich schwer hineinzukommen, wenn sich jemand nicht selbst sehr bemüht. Aber prinzipiell stehen unserer Türen offen.

Der Jugendschutz ist an der Fasnet immer ein großes Thema …
Bei uns ist das so, dass am Gumpigen bis nach dem Umzug in den Wirtschaften kein Schnaps verkauft wird. Die Stadtverwaltung schreibt die Geschäfte an, dass sie in dieser Zeit besonders auf den Jugendschutz achten sollen. Außerdem sind wir, der AKA und die Polizei, in den Schulen und klären auf, etwa was bei Alkoholmissbrauch droht. Das Konzept „Weniger blau – mehr Gumpiger“ hat sich bewährt.

Die Kostümprämierung im Zelt des Jungzunftrats am Gumpigen ist im vergangenen Jahr kaum angenommen worden – wird es den
Wettbewerb wieder geben?
Ja, aber es gibt kein Zelt mehr. Die Fasnetspartys des Jungzunftrats am Mittwochabend und am Gumpigen nach dem Narrenbaumstellen wurden in die Schlossbrauerei verlegt. Das ist mit weniger Manpower zu leisten, weil kein Zelt aufgebaut werden muss. Geboten ist aber das Gleiche: Disco und Party. Ich gehe davon aus, dass die Kostümprämierung in diesem Jahr mehr wahrgenommen wird bei den Jugendlichen. Im letzten Jahr war sie nicht so stark beworben.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 01.02.2016
Text: Anna Markert

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Aulendorf öffnet den größten Fasnetsschrank der Welt

Beim Zunftball ist die Stadthalle wieder zum Bersten voll

AULENDORF – Unter dem Motto „Du musch nix kaufa und nix baschtla – nimm’s Beschte aus em Fasnetskaschta!“ hat die Narrenzunft  Aulendorf am Samstag zum Zunftball in die Stadthalle eingeladen. Es war erstaunlich, welche Schätze da zum einen für die Verkleidung, aber auch für die Programmgestalter ausgegraben wurden.

Die verrückte Schulklasse

Die verrückte Schulklasse

Nicht erst bei der Kostümprämierung zeigte sich die Vielfalt, auch schon zuvor konnte man sich erfreuen an bunten Hippies, Teufeln, Hexen, weißen und schwarzen Engeln, die Biene Maja schwirrte umher und zwischen Piraten und heißen Politessen suchten die Schönheitsköniginnen und Cowboys ihr Glück.

Einer, der in seinem Schrank auch wieder ein verstaubtes Gewand gefunden hat, war Zunftmeister Rolf Reitzel. Mimte er in den vergangenen Jahren auch den Burggrafen, so konnte er heuer wieder im roten Wams mit seinen Zunftratskollegen in die Halle einziehen. Die Stelle des Burggrafen hat nun Andreas Herkommer inne, der als Andreas der Erste den Zunftball in der proppenvollen Stadthalle eröffnete. Der Fanfarenzug Aulendorf unter der Leitung von Benno Möhrle sorgte für den stilvollen Ein- und Auszug der närrischen Würdenträger. Die Pagen des Burggrafen sind nicht nur für dessen Geleit zuständig, sondern liefern mit anspruchsvollen Tänzen auch gleich noch einen aparten Beitrag zum Programm.

Im Hässchrank gekramt haben die Fahnenschwinger des Fanfarenzugs und die besten Programmpunkte der letzten fünf Jahre mitgebracht. Ebenfalls ein „Best-of“ hatte Bolly Stop, ein Stimmungsgarant seit Jahren beim Zunftball, mitgebracht. Es waren legendäre Hits, man denke nur an „Von Waldsee bis ge Auledorf bin i gloffa“, „Steegefreunde“ zur Melodie von „Westerland“, „Aulendorf, jeder Tag mit dir isch schee“ zur Melodie von „Butterfly“ und „Stadthall, du bisch a Wunder“ zur Melodie von „Schatzi schenk mir ein Foto“.

Zunftball

Glückselige Fasnetsstimmung in der Halle beim Lied „Aulendorf“ von Billy Stop (zur Melodie von Ti Amo). Auch Bürgermeister Matthias Burth hat ganz offensichtlich seinen Spaß (vorne, Mitte).

Bei „Aulendorf“ zur Melodie von Ti amo schließlich stand der ganze Saal auf den Stühlen, und der Zunftmeister genauso wie der Bürgermeister Matthias Burth schwelgten in närrischer Glückseligkeit. Jovial als Matze Burth und Doc Sing machten der Rathauschef und der BUSPolitiker eine Zeitreise, auf die sie vom Männerballett geschickt wurden. Wieder zurück in der Gegenwart, nehmen sie Anteil an den Sorgen der Waldseer, die sich heuer auf Hallensuche begeben mussten. „Schrätteles Kuh statt Werners Esel“ als neue Narrenfigur, oder wird es zukünftig einen „ökumenischen Zunftball“ der Aulendorfer und Waldseer Zunft geben?

Elvira Gretzinger hatte auch dieses Jahr die Fantastic Flyers, eine Kinder- und Jugendgruppe der Aulendorfer Cheerleader mitgebracht. Schwindelerregend hohe Menschenpyramiden und Akrobatik zeichneten diesen Programmpunkt aus.

Auch leicht abgehoben waren die TheraFit Jumpers von Jürgen Metzler, deren kraftvolle Sprünge in das Minitrampolin im Takt von harten Beats für manches „Ahhh“ und „Ohhh“ beim Publikum sorgten. Noch einmal ein Männerballett, dieses Mal aber eines das tanzte und nicht Theater spielte, waren die Hot Steps von Albe Unger. Mit Frauen und Männerrollen kam ihre Darbietung traditionellen Tanzdarbietungen sehr nahe, mit dem kleinen Unterschied, dass bei den Hebefiguren deutlich höhere Gewichte zu stemmen waren.

die Celtic Boys an der Luftgitarre

Die Celtic Boys an der Luftgitarre

Einen musikalischen Leckerbissen boten die Celtic Boys, eine Formation um Andi Stöckler, die zum einen hervorragend die Luftgitarre zum Jailhouserock beherrschte. Andererseits aber hatte Stöckler eine schwäbische Version von Rihannas „Umbrella“ die musikalisch und choreografisch begeisterte. Die Partyband Kau-boyz lockte im Anschluss an das Programm die Tänzer bis weit in den neuen Tag auf die Tanzfläche.

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Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 01.02.2016
Text und Fotos: Dietmar Hermanutz

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Als Maskenmeister befreit er die Aulendorfer Masken

Klaus Wekenmann schlüpft seit mehr als 30 Jahren in diese Rolle und kennt seine Figur wie kein anderer

Maskenmeister

Klaus Wekenmann schlüpft seit 1979 in die Rolle des Maskenmeisters

AULENDORF – Am Abend vor dem Gumpigen Donnerstag zieht es viele Aulendorfer nach Einbruch der Dunkelheit hinaus. Wenn um kurz nach 19 Uhr die Glocken-schläge verhallt sind, beginnt unterhalb des Schlosses die Maskenbeschwörung am Hexeneck.

Zu den Hauptfiguren gehört dabei der Maskenmeister. Nacheinander befreit er die Hexen von der Eck, Tschore und Rätsch, Schnörkle und Fetzle von ihrem Bann. Seit 1979 schlüpft Klaus Wekenmann in die Rolle des Maskenmeisters und ist bestens mit seiner Figur vertraut. „Der Maskenmeister ist eine Figur, die während der Fasnet nur drei Mal auftritt.“ Zum ersten Mal erscheint er beim Fasnetsauftakt. „Beim Häsrichten führt er die Besucher an den Verbannungsort der Aulendorfer Masken, an das Schloss.“ Er erinnere die Masken daran, dass sie sich langsam für die bevorstehende Fasnet bereit machen müssen. „Der Bann zwingt die Masken zur Ruhe, aber der Maskenmeister verspricht ihnen, den Bann in Kürze zu lösen“, erklärt Wekenmann.

Mit Leib und Seele dabei

„Aufgeregt bin ich vor dem Hexeneck immer, ich glaube, sonst müsste ich auch aufhören“, sagt Wekenmann.Nach der Gründung der Narrenzunft Aulendorf im Jahr 1949 habe sich die Frage gestellt, wie man die Masken aus ihrer Verbannung wieder in die Fasnet bringt, erklärt Wekenmann. „In den ersten Jahren gab es noch einen Zauberer, der dann aber zum Maskenmeister wurde, weil es besser ins Schwäbisch-Alemannische passt.“

Mit grauer Langhaarperücke, gehüllt in einen schwarzen, bodenlangen Kapuzenmantel und mit einem knotigen Rebstock als Zeremonienstab, verkörpert Wekenmann den Maskenmeister. „Zum 33-Jährigen habe ich mir ein neues Häs geleistet, das alte war durchlöchert von den Funken des Feuers.“ Aufgebaut werde der mehrere Meter hohe Holzstoß vom städtischen Betriebshof, der den Bereich um die Feuerstelle herum auch großräumig absperre. In all den Jahren sei es noch nie passiert, dass das Feuer nicht brannte. Mit leicht brennbarem Material wie Holzwolle und etwas Benzin werden die Flammen entfacht. „Ich habe das Feuer immer im Blick, Sicherheit geht vor.“

Anfangs sei das Hexeneck noch unterhalb des alten Bräustübles gegenüber der Pfarrkirche gewesen, bis Ende der 60er-Jahre der Kreuzungsbereich Hauptstraße/Schussenrieder Straße neu gemacht wurde und das Hexeneck auf den Platz unterhalb des Schlosses gezogen ist, wo es auch heute noch stattfindet.

Bei der Maskenbeschwörung werden die Dialoge samt Musikeinspieler und Geräuschkulisse vom Band abgespielt. „Das Hexeneck gibt es seit 1950, damals war die Technik noch nicht so weit, deshalb hat man das aufgenommen.“ Zwischenzeitlich wäre es zwar technisch möglich, aber die zeitliche Abstimmung mit den Musikeinspielern und Geräuschen sei problematisch. „Das Tonband haben wir dieses Jahr neu gemacht. Die Aufnahme wird immer dann erneuert, wenn es einen neuen Burggrafen gibt.“ Beim Rathaussturm, Häsrichten und Kehraus spricht der Maskenmeister die Texte live, die Wekenmann in über 30 Jahren gewissermaßen in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Großes Wehgeschrei

Nach einer Woche Narrenfreiheit obliegt es dem Maskenmeister, die Masken beim Kehraus wieder zu bannen – begleitet von großem Wehgeschrei. „Bei manchen sind die Tränen wirklich echt“, erzählt Wekenmann. Er selbst denke noch lange nicht ans Aufhören. „Ich habe vor,  den Maskenmeister noch eine ganze Weile zu machen, weil es mir noch immer richtig Spaß macht.“

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 30.01.2016
Text: Anja Ehrhartsmann
Foto: ARCHIV/HARR

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„Es wird für mich eine komplett neue Fasnet“

Andreas I. ist neuer Burggraf der Aulendorfer Narren – Im Interview spricht er über persönliche Höhepunkte

AULENDORF – Die Narrenzunft Aulendorf hat in diesem Jahr einen neuen Burggrafen. Redakteurin Anja Ehrhartsmann hat bei Andreas Herkommer nachgefragt, wie er als neuer Repräsentant der Aulendorfer Narren in die diesjährige Fasnet startet.

Burggraf Andreas I.

Burggraf Andreas I.

Wie wird für Sie die Fasnet als Andreas I.?
Es wird für mich eine komplett neue Fasnet. Ich war zwar vorher auch schon Mitglied im Zunftrat und bin als solcher auch bei den Umzügen mitgelaufen, aber der Burggraf läuft beim Umzug an exponierter Stelle. Das ist auch etwas ganz anderes, als Hästräger mit Maske zu sein.

Welche Aufgaben kommen auf Sieals Burggraf zu?Der Burggraf ist Repräsentant der Aulendorfer Narren und Bewahrer des närrischen Brauchtums. Mit dem Maskenmeister ist der Burggraf außerdem die Hauptperson am Hexeneck. Während der Hochfasnet übernimmt der Burggraf die Amts- und Schlüsselgewalt und läutet beim
Kehraus das Ende der Fasnet ein.

Wann haben Sie den ersten offiziellen Auftritt?
Der war schon, beim Narrentreffen in Langenargen.

Was sind Ihre persönlichen Höhepunkte in der Fasnet?
Natürlich ist die Maskenbeschwörung am Hexeneck mit anschließender Übernahme der Amts- und Schlüsselgewalt ein besonderer Höhepunkt für mich. Außerdem sollen die Besuche in den Kindergärten auch etwas ganz Besonderes sein, das höre ich zumindest aus der Gruppe, die das schon jahrelang macht. Darauf freue ich mich auch schon. Aber eigentlich freue ich mich auf alle Veranstaltungen, wo ich nun als Burggraf dabei sein darf, wie etwa den Zunftball, das Narrenbaumstellen, der Besuch bei den Senioren oder Fasnetsverbrennen.

Hand aufs Herz: Sind Sie schon nervös?Nein, nervös kann man nicht sagen, eher in freudig gespannter Erwartung. So im Mittelpunkt zu stehen, ist ein ungewohntes Gefühl, da muss man auch erst reinwachsen.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 20.01.2016
Text: Anja Ehrhartsmann

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Häsrichter verabschieden sich mit Charme und Witz

Das 25. Häsrichten – Der ganz besondere Fasnetsauftakt in Aulendorf

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Maskenmeister Klaus Wekenmann am Verbannungsort der Aulendorfer Originalmasken.

AULENDORF – Zum 25. Häsrichten haben die Aulendorfer Narren unter der Leitung von Klaus Wekenmann ein wahres Feuerwerk an Wortspielereien und Schauspielkunst abgebrannt. Doch zuvor schlüpfte Wekenmann noch in die Rolle des Maskenmeisters, um das Publikum durch dunkle und geheime Gassen zum Verbannungsort der Aulendorf Originalmasken zu führen: „Macht Euch nun allezeit bereit, denn lange habt ihr nicht mehr Zeit“, ermunterte er die Narren, sich und ihr Häs fasnetsklar zu machen.

Biobauer Bentele (Bene Ramsberger) und sein alter Freund, der bruddelnde Pensionär (Klaus Wekenmann) ernteten dann die ersten Lacher mit ihrem Wortgeplänkel um den riesigen Aulendorfer Bazar, der sich dann als das neue Baugebiet mit orientalischen Gewürzstraßennamen entpuppte. Den Frühschoppen nahmen die beiden auf dem Spielplatz dieses Baugebietes ein, für den Ansgar Wekenmann das passende Bühnenbild erstellt hat. Hier tummelten sich bereits Frau Schnäbele (Gisela Weggenmann) mit ihrem „Schantalele“ und Frau Abele (Angela Steger) mit Sohn Kevin. Nach und nach gesellten sich die Häsrichter Maria Arnold, Regina Costa, Tina Heinemann, Irene Steinhauser, Britta Wekenmann dazu, getreu dem Motto: „Ma muss miteinander schwätze, sonst erfahrt ma nix!“

Und so erfuhren die mehr als 200 Zuschauer in der Halle Begebenheiten des vergangenen Jahres, an die mancher Betroffene sich wohl mehr oder wenig gern erinnert. Etwa über den Kohlkopf, der äußerst schwungvoll anstatt beim Federvieh des Nachbarn in dessen Gewächshaus landete – oder die Vanillesoße fürs Dessert, die versehentlich auf einem Salatbuffet angerichtet war. Der Glaubenskrieg zwischen Nackt- und Textilsaunierern wurde ebenso ausgiebig diskutiert wie Druckfehler in Aulendorf Aktuell, der „Schwäbischen Zeitung“ oder bei Facebook. Gar nicht gut kamen die Redakteure des Südfinders weg, hatten diese doch gewagt, den Steegersee nach Bad Wurzach zu verlegen, was Frau Schnäbele mit „Dia hond doch koin Plan im Sack“ kommentierte. Und was ein echter Narr ist, der sich auch selbst auf die Schippe nimmt, bewies die Geschichte um den Sofakauf im Hause Wekenmann. Mit „Moinsch, des lohnt sich no“, stellte der bruddelnde Rentner den Wunsch seiner Frau Helga in Frage.

Dass alle Gespräche auf badisch, fränkisch, hoch- und urschwäbisch stattfanden und mit köstlicher Mimik und Gestik gewürzt waren, machte den Abend zu einem Augen- und Ohrenschmaus und erfüllte alle Elemente eines komisch-unterhaltenden Kabaretts.

Ende einer Ära

Es gab Standing Ovations und viel, viel Applaus. Verdientermaßen, denn die Häsrichtertruppe stand in dieser Konstellation letztmals auf der Bühne (die SZ berichtete am 14. Januar). Sie bedankte sich bei ihrem Organisator und Textgeber Klaus Wekenmann mit einem Lied und einem Geschenk für 25 wunderschöne Jahre. „Es geht eine Ära zu Ende“, erklärte der stellvertretende Zunftmeister Flo Angele sichtlich bewegt und überreichte den Akteuren zum Abschied eine eigens hierfür entworfene Holztafel. Danach spielte die „Ein Mann Band “ zum Tanz in die Fasnetsnacht auf.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 18.01.2016
Text und Fotos: Claudia Buchmüller

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