Häsrichter verabschieden sich mit Charme und Witz

Das 25. Häsrichten – Der ganz besondere Fasnetsauftakt in Aulendorf

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Maskenmeister Klaus Wekenmann am Verbannungsort der Aulendorfer Originalmasken.

AULENDORF – Zum 25. Häsrichten haben die Aulendorfer Narren unter der Leitung von Klaus Wekenmann ein wahres Feuerwerk an Wortspielereien und Schauspielkunst abgebrannt. Doch zuvor schlüpfte Wekenmann noch in die Rolle des Maskenmeisters, um das Publikum durch dunkle und geheime Gassen zum Verbannungsort der Aulendorf Originalmasken zu führen: „Macht Euch nun allezeit bereit, denn lange habt ihr nicht mehr Zeit“, ermunterte er die Narren, sich und ihr Häs fasnetsklar zu machen.

Biobauer Bentele (Bene Ramsberger) und sein alter Freund, der bruddelnde Pensionär (Klaus Wekenmann) ernteten dann die ersten Lacher mit ihrem Wortgeplänkel um den riesigen Aulendorfer Bazar, der sich dann als das neue Baugebiet mit orientalischen Gewürzstraßennamen entpuppte. Den Frühschoppen nahmen die beiden auf dem Spielplatz dieses Baugebietes ein, für den Ansgar Wekenmann das passende Bühnenbild erstellt hat. Hier tummelten sich bereits Frau Schnäbele (Gisela Weggenmann) mit ihrem „Schantalele“ und Frau Abele (Angela Steger) mit Sohn Kevin. Nach und nach gesellten sich die Häsrichter Maria Arnold, Regina Costa, Tina Heinemann, Irene Steinhauser, Britta Wekenmann dazu, getreu dem Motto: „Ma muss miteinander schwätze, sonst erfahrt ma nix!“

Und so erfuhren die mehr als 200 Zuschauer in der Halle Begebenheiten des vergangenen Jahres, an die mancher Betroffene sich wohl mehr oder wenig gern erinnert. Etwa über den Kohlkopf, der äußerst schwungvoll anstatt beim Federvieh des Nachbarn in dessen Gewächshaus landete – oder die Vanillesoße fürs Dessert, die versehentlich auf einem Salatbuffet angerichtet war. Der Glaubenskrieg zwischen Nackt- und Textilsaunierern wurde ebenso ausgiebig diskutiert wie Druckfehler in Aulendorf Aktuell, der „Schwäbischen Zeitung“ oder bei Facebook. Gar nicht gut kamen die Redakteure des Südfinders weg, hatten diese doch gewagt, den Steegersee nach Bad Wurzach zu verlegen, was Frau Schnäbele mit „Dia hond doch koin Plan im Sack“ kommentierte. Und was ein echter Narr ist, der sich auch selbst auf die Schippe nimmt, bewies die Geschichte um den Sofakauf im Hause Wekenmann. Mit „Moinsch, des lohnt sich no“, stellte der bruddelnde Rentner den Wunsch seiner Frau Helga in Frage.

Dass alle Gespräche auf badisch, fränkisch, hoch- und urschwäbisch stattfanden und mit köstlicher Mimik und Gestik gewürzt waren, machte den Abend zu einem Augen- und Ohrenschmaus und erfüllte alle Elemente eines komisch-unterhaltenden Kabaretts.

Ende einer Ära

Es gab Standing Ovations und viel, viel Applaus. Verdientermaßen, denn die Häsrichtertruppe stand in dieser Konstellation letztmals auf der Bühne (die SZ berichtete am 14. Januar). Sie bedankte sich bei ihrem Organisator und Textgeber Klaus Wekenmann mit einem Lied und einem Geschenk für 25 wunderschöne Jahre. „Es geht eine Ära zu Ende“, erklärte der stellvertretende Zunftmeister Flo Angele sichtlich bewegt und überreichte den Akteuren zum Abschied eine eigens hierfür entworfene Holztafel. Danach spielte die „Ein Mann Band “ zum Tanz in die Fasnetsnacht auf.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 18.01.2016
Text und Fotos: Claudia Buchmüller

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