Die Hochfasnet hat begonnen – Aulendorf feiert seinen „Narrenfreien Tag“. Aus der früheren Kinderfasnet hat sich im Laufe der Jahre der „Gumpige“ zur Aulendorfer Hausfasnet entwickelt. Es ist Feiertag im Narrenest!
Vormittags – so gegen 10 Uhr – werden die Schulen von Clowns und Originalmasken, unterstützt durch Krachkapellen und Schalmeien, gestürmt. Den Lehrerkollegien ist schon längst klar geworden, dass jeder Widerstand zwecklos wäre, sodass es den Narren ohne Schwierigkeiten gelingt, die Schüler vom Joch des Lernzwanges zu befreien.
Nun geht es mit Musik zum Schlossplatz. Dort sind die Narrenlochsucher am Werk, die mit komplizierten Vermessungen und unter Überwindung der unmöglichsten Schwierigkeiten das Setzloch für den Narrenbaum, das Narrenloch suchen und natürlich auch finden.
Mit wortgewaltiger Hilfe der Narren stellen die burggräflichen Zimmerleute den Narrenbaum, das mit Fahnen geschmückte Symbol der Fasnet auf. Die herrlichen Aulendorfer Fasnetslieder erklingen, es wird gesungen und geschunkelt.
„Wieder stoht d’r Narrebaum,
scho seit Woche unser Traum!..“
Am Nachmittag dann ist ganz Aulendorf auf den Beinen. Alles zieht zum Schlossplatz, wo sich der sogenannte „Kindernarrensprung“ formiert, um
Punkt 14.00 Uhr durch die alten Gassen zu ziehen. Kindernarrensprung wird er aus alter Tradition genannt – dieser Nachmittag hat sich zur Präsentation der freien Fasnet entwickelt. Neben jungen, kleinen und kleinsten Hästrägern und Mäschkerle aller Schattierungen zeigen sich ganze Hundertschaften von Clowns in gleich gestalteten Gruppen oder als Einzelfiguren. Mit Spannung aber werden von den Zuschauern die zahlreichen (so um die 60-70) „Ulkigen Gruppen“ erwartet, die in passenden Verkleidungen die großen und kleinen Ereignisse in unserem Städtchen auf die Schippe nehmen. Fasnet in Reinkultur, wie sie uns die Grafen von Königsegg-Aulendorf 1679 erlaubt haben!