Fasnet in Aulendorf

Fasnet in Aulendorf, das ist örtliches Brauchtum, das seit Generationen in der Bevölkerung verwurzelt ist

Fasnet in Aulendorf, das bedeutet, dass etwa jeder dritte Erwachsene Einwohner eine Originalmaske besitzt.

Ob die ersten nachweisbaren Siedler auf unserer Gemarkung bereits Fasnet in Aulendorf gefeiert haben?

 

Schloss Aulendorf

Schloss Aulendorf

Diese Frage darf man getrost verneinen, denn es handelte sich um jungsteinzeitliche Bauern, die im Uferbereich des Steeger See’s siedelten, wie dort vorgefundene Pfahlbauten aus der Zeit zwischen 4000 und 3000 v.Chr. belegen. Auch die Bewohner während der Bronzezeit (2000-1000 v.Chr.) kannten Fasnet in Aulendorf noch nicht, wohl aber bereits das Rad, wie der Fund des sog. „Aulendorfer Rades“ (einem Ganzscheibenrad) im Aulendorfer Ried bestätigt. Als die Kelten sich in der Gegend heimisch wurden geschah das genau so ohne Fasnet in Aulendorf wie bei den Römern, die im 2. und 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung unsere Gegend besetzt hatten. Sie wurden von den Alemannen verjagt, die dann Ende 6., Anfang 7. Jahrhundert ein Dorf gründeten, das sie Aligedorf nannten. Bald mussten die Alemannen den Franken weichen und die ersten urkundlich nachweisbaren Grundherren waren die Welfen. Welf VI. verkaufte seinen Besitz an seinen Onkel Friedrich Barbarossa und Aligedorf war staufisch bis Konradin, nicht  umsonst der letzte Staufer genannt, im zarten Alter von 16 Jahren in Neapel enthauptet wurde. Der Besitz fiel ans Reich, der Kaiser war weit und die Ministerialen wurden zum Ortsadel und nannten sich „Domini de Alidorf „ – Herren von Aulendorf. Durch Heirat kam ein Edler von  Königsegg 1381 in den Besitz des Ortes. 1504 wurden die Königsegg- Aulendorf Freiherren, 1629 Grafen und jetzt kommen wir wieder zur Fasnet in Aulendorf, denn 50 Jahre später, 1679 bewilligte Graf Antonius Eusebius von Königsegg-Aulendorf seinen Lehnsleuten einen „Narrenfreien Tag“.

 

Fasnetsplakat

Fasnetsplakat

 In dem Jahr nach Christi Gepurt
1679
erlasst die Herschaft Künigsegg dieß
Bewilligung
Und vergonnt sein Lehman ein Tag
Vor Mitwochen an Fasnachten
Ein Fasnachtsspill zu treiben

Kein Comidian sol sein, mit dem Todt
Scherz oder Fasnachtsspill anfangen.
Gotzförchtig und löblich sei das Spill
Zu machen, soll aber sein ein
Fasnachtsspill oder Kurzweil.
Es soll geredet und gehandelt werden,

als sein die Lehman ganz unter sich
in Materia und Gebreuch.

                                                  (Königegg’sches Archiv)

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