Kategorie: Berichte

Sprunghexen proben für Straßenfasnet

Aulendorfer Gruppe hat seit 2000 auch Frauen in ihren Reihen – Akrobatische Elemente beleben Fasnet

Bei einer ihrer letzten Proben der laufenden Saison fegen die Aulendorfer Sprunghexen nur so über die Bühne.

Halb neun am Freitagabend: In der bereits hochfasnetsdekorierten Aulendorfer Stadthalle herrscht ein buntes, ausgelassenes Treiben, gepaart mit fröhlichem Gelächter und lauten Zurufen. Aulendorfs Sprunghexen erwärmen ihre Muskulatur für eine ihrer letzten Proben der laufenden Saison. Richtig, da war ja was. Es geht offensichtlich stark dagegen, die Aulendorfer Hochfasnet klopft bereits an die Tür.

Tatsächlich gibt es die wilden Sprunghexen eigentlich so lange, wie es die Narrenzunft an sich gibt, wenn auch anno 1949 in einer, möchte man sagen, etwas salopperen Form. „Der ursprüngliche Gedanke war auch damals schon, den Umzug und die gesamte Straßenfasnet zu beleben und die Leute zu animieren“, erklärt Christian Scheffold, seit 1994 „Manager“, aber gleichzeitig auch aktives Mitglied der Aulendorfer Sprunghexen. „Damals war es halt einfach noch etwas chaotischer und somit auch spontaner. Getreu dem Motto: Wenn ich Lust hab und noch nicht zu viel Fasnetsbier getrunken habe, springe ich mit“, fährt Scheffold lachend fort.

Vier Frauen sind dabei

Vor etwa 40 Jahren wurde die wilde Truppe bedingt gezähmt und letztlich in etwa dem Rahmen organisiert, in dem die Sprunghexen heute noch aufgestellt sind. Mittlerweile zählen sie zwischen 17 und 20 Mitgliedern, überwiegend Aulendorfer, darunter auch vier Frauen. „Zur Aufnahme des weiblichen Geschlechts kam es erst im Jahr 2000, und zwar schlicht und ergreifend aus einem Personalmangel heraus, und dann blieb es eben dabei“, berichtet Scheffold. So sei es natürlich auch sinnbildlich für den Eintritt der Frauenwelt in ihr Refugium gewesen, dass es ab diesem Zeitpunkt selbstverständlich eine richtig einstudierte Choreografie mit Tanz und allem „Drumherum“ gegeben habe. „Kaum da, meinten die Frauen: Do ka ma meh draus macha“, erzählt Scheffold lachend aus der Erinnerung.

Aber wie wird man nun zu einer waschechten Aulendorfer Sprunghexe? Gibt es ein bestimmtes Aufnahmeritual? Die spontane Antwort der Sprunghexe Michael Kraut in original Aulendorfer Mundart lautet: „Oifach komma und nemme ganga!“ Diesbezüglich kann ihm Scheffold nur beipflichten, wenn er auch anmerkt, dass eine gewisse Grundsportlichkeit schon vorhanden sein müsse. „Wir proben von September ab einmal in der Woche bis zur Fasnet, so viel ist das eigentlich nicht, leider haben wir aber immer größere Probleme mit dem Nachwuchs. Die Jugendlichen haben immer weniger Zeit und leider auch immer weniger Lust“, fährt Scheffold etwas nachdenklich fort und ergänzt: „Dafür haben wir es immer lustig“, wobei ihm seine Kameraden zustimmen.

„Sollte man meinen“, antwortet Scheffold auf die Frage, ob das Hobby bei aller Freude und Heiterkeit nicht auch ein enormes Verletzungsrisiko birgt, „ist aber Gott sei Dank nicht so. Klar, mal umknicken mit dem Fuß ist immer drin, aber es gibt praktisch nie einen Totalausfall wegen eines Bruches oder Ähnlichem. Außer ausgerechnet bei mir“, fügt er lachend an und berichtet weiter: „Das war vor fast 25 Jahren. Ich war gerade erst beigetreten, bleibe in einer der ersten Proben an einer Matte hängen und breche mir doch tatsächlich das Wadenbein. Das war schon bitter. Aber geblieben bin ich trotzdem, und seither war nichts mehr“, fügt er fröhlich hinzu, während er mit seinen Fingerknöcheln bekräftigend auf den altehrwürdigen hölzernen Boden klopft.

Überschläge und Besensprünge

Und ein bisschen Angst, auf den fasnetswilden Straßen an Besen hochzusteigen und Überschläge zu vollführen, hat tatsächlich niemand? „Wir nehmen das Ganze sehr ernst, haben Respekt und sind nicht zu übermütig. Aber wirklich Angst – das hat keiner von uns.“ Dann geht die Probe los, und unter der choreografischen Leitung von Iris Kohnle fegen die Sprunghexen nur so durch die Halle und über die Bühne.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 18.02.2017
Text und Foto: Julia Kramer

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/sprunghexen-proben-fuer-strassenfasnet/

Narrenspaß im Radhof

Fünf Aulendorfer wollen die Straßenfasnet am Fasnetssonntag beleben

Norbert Gallasch (von links), Hubert Reck, Markus Szabo, Marija Viljevac und Helmut Heydt wollen die Straßenfasnet beleben.

Mit dem Ziel, die Aulendorfer Straßenfasnet zu beleben, laden Norbert Gallasch, Hubert Reck, Markus Szabo, Marija Viljevac und Helmut Heydt alle Mäschgerle am Fasnetssonntag in den Radhof ein. Unter dem Motto „Naus auf’d Gass zum Narrenspaß“ treffen sich dort alle Fasnetsgänger, los geht es direkt nach der Narrenmesse bis etwa 17 Uhr.

„Wenn die Leute aus der Kirche rauskommen, wird die Stadtkapelle einen kleinen Umzug um den Narrenbaum machen“, erklärt Szabo den Ablauf. „Und dann geht es über den Fußweg bei der Metzgerei Huber runter zum Hexeneck“, ergänzt Heydt. Im Radhof sollen dann  verschiedene Kapellen ordentlich für Fasnetsstimmung sorgen: Mit dabei sind die Spots, die Schalmeien und die Schussentäler Schalmeien. Außerdem spielen die Fasnetslader. „Wir stoßen das an und geben einen kleinen Rahmen vor, alles andere darf gerne ein Selbstläufer werden“, sagt Gallasch. „Wir sind da für alles offen, alle, die wollen, dürfen sich einbringen, auch spontan.“ Und Viljevac fügt hinzu: „Hauptsache, die Leute kommen wieder raus.“

Anlaufpunkt für Narren

Vor diesem Hintergrund ist auch die Idee entstanden: „Es geht darum, dass vor dem Umzug auf der Straße was geboten ist – eben naus auf’d Gass zum Narrenspaß“, erklärt Gallasch. In den vergangenen Jahren sei auf den Straßen wenig los gewesen, und das soll jetzt anders werden: Die Organisatoren hoffen, viele Aulendorfer begrüßen zu können. „Viele haben in den letzten Jahren bei sich zu Hause kleine Privattreffen gemacht, das soll sich wieder ändern“, sagt Viljevac. Die Veranstaltung soll zudem Anlaufpunkt für Narren aus der Umgebung sein, die schon vor dem Umzug nach Aulendorf kommen. Oftmals reisen diese mit dem Zug an – und auf dem Weg in die Stadt können die Mäschgerle gewissermaßen schon ihren ersten Zwischenstopp einlegen, wie die Organisatoren erklären. Für entsprechende Verpflegung sei natürlich gesorgt, es gibt kostenlose Narrensuppe solange der Vorrat reicht, außerdem werden Getränke verkauft.

Seit Dezember hat sich die Gruppe in regelmäßigen Abständen getroffen, um alles Nötige zu organisieren. Mit dem Radhof, direkt am Hexeneck – wo sich die Gruppen dann auch für den Umzug aufstellen – sei ein idealer Platz dafür gefunden. „Im Radhof ist das von der Logistik her einfach super, wir können auch die Toiletten nutzen“, so Gallasch. „Gemäß dem oberschwäbischen Motto: Viel Spaß mit wenig Arbeit“, sagt Szabo und lacht herzlich. „Wir gehen ja alle selbst gern auf die Fasnet. So müssen wir nicht noch den ganzen Tag auf- und abbauen“, ergänzt Gallasch. Radwirt Oliver Spähn sei sofort begeistert gewesen von der Idee, genauso die Familie Vogel.

„Wir bekommen unheimlich positive Resonanz“, sagt Heydt. „Jetzt hoffen wir nur noch auf gutes Wetter“, so Gallasch. Ziel der fünf ist es nämlich, dass sich die Veranstaltung etabliert. Als Konkurrenzveranstaltung zum Programm in der Halle sehen sie ihren Narrenspaß nicht, im Gegenteil.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 16.02.2017
Text und Foto: Anja Ehrhartsmann

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/narrenspass-im-radhof/

Närrischer Straßenschmuck ziert Aulendorfer Innenstadt

Städtle auf, Städtle ab für Markt gesucht hängen sie mittlerweile wieder in den Straßen und erinnern an die fünfte  Jahreszeit: die Fasnetsbändel. In Aulendorf haben Mitglieder der Hexenwagen-Gruppe und Neumitglieder der Narrenzunft Aulendorf am Samstag die Umzugsstrecke mit bunten Fasnetsbändeln dekoriert. Wie viele solcher Girlanden oder gar wie viele bunte Stofffetzen dabei zum Einsatz kommen, konnte auch André Bixenmann nicht sagen, der die Aktion leitete. Geknüpft wurden die Bändel von der Narrenzunft aus alten Markisen oder anderen Stoffresten. Und während manch blasse Girlande sicherlich bald neue Stofffetzen benötigt, ziehen sich in der Hauptstraße schnell bunte Farbkleckse durch den nebligen Samstagmorgen. Von 8 Uhr bis etwa 14 Uhr dauerte das Aufhängen. Es wurden Fasnetsbändel entladen, ausgebreitet, und mit Leitern ging es für die freiwilligen Helfer an Hausfassaden und Bäumen hinauf, wo die Girlanden festgebunden wurden. „Eigentlich werden sie einfach im Zickzack über die Straße gespannt, sodass es schön aussieht“, sagte Bixenmann. Früher sei es noch strikter festgelegt gewesen, wo die Bändel festgemacht werden; mittlerweile sehe es jedes Jahr etwas anders aus. Einige Stellen stehen aber auch fest. Am Friseursalon etwa kletterte Michael Christ die Leiter hinauf und hängte den Fasnetsbändel unter dem Dachvorsprung in einen extra dort eingedrehten Haken ein. „Sie müssen eben bei Wind und Wetter halten“, erklärte Bixenmann. Vor der Hochfasnet und bei Bedarf kontrolliert die Hexenwagen- Gruppe die Fasnetsbändel. Lässt ein Knoten nach und hängen die Wimpel zu tief, wird nachgezogen. Damit für den Kindernarrensprung am Gumpigen Donnerstag und den Narrensprung am Sonntag, 26. Februar, alles sitzt.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 13.02.2017
Text und Foto:  Paulina Stumm

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/naerrischer-strassenschmuck-ziert-aulendorfer-innenstadt/

Häsrichter haben viel zu berichten

Geschichten aus Aulendorf beim Häsrichten in der Stadthalle

Drei Wochen vor dem Fasnetssamstag wird es langsam Zeit, die Häser herzurichten. Beim „Häsrichten“ in der Stadthalle in Aulendorf am Samstag stand aber nicht nur das traditionelle Brauchtum der Masken im Vordergrund, sondern auch Geschichten und Anekdoten aus Aulendorf.

Am Verbannungsort der Aulendorfer Masken

Florian Angele begrüßte die Zuschauer in der „wunderschönen, warmen“ Stadthalle. Auch aus Bad Waldsee waren 18 Zunfträte anwesend, die mit einem „Aha“-Ruf begrüßt wurden. Natürlich gab es auch wie immer kleine Sticheleien: „Hauptsache die Halle isch voll, wurscht mit wem“, sagte Angele.

„Wir blicken jetzt zum schönsten Ort in Aulendorf, dem Verbannungsort der Masken“, sagte Angele bevor er die Bühne frei machte für den Maskenmeister (Michael Weißenrieder), der nach elf Glockenschlägen das Tor zum Zauberberg öffnete. Als der Vorhang der Bühne aufging, gab er den Blick frei auf die Aulendorfer Masken, die an ihrem Verbannungsort schon ungeduldig werden. Doch der Maskenmeister löst den Bann noch nicht, erst am Hexeneck werden die Masken befreit. Er erinnert die Masken aber daran, ihre Häser herzurichten und die „Gschellen“ abzustauben.

Während auf der Bühne hinter dem Vorhang dann die „Häsrichter“ die Bühne für ihr Programm herrichten, wird in der Halle die „traditionelle Schunkelrunde“ gemacht. Vor allem bei dem Lied „I bin a Aulendorfer“ zeigte sich die gute Stimmung in der vollen Stadthalle.

Dieses Jahr wird das Häsrichten das erste Mal unter der neuen Leitung und Regie von Maria Arnold und Britta Wekenmann durchgeführt. Das Bühnenbild ist eine aufwändig und detailreich gestaltete Arztpraxis, in die „Traudl“ (Maria Arnold) und „Bruno“ (Britta Wekenmann) gehen. Eigentlich fehlt ihnen nichts, sie wollen nur mal wieder die „Heftle“ im Wartezimmer lesen. Im Wartezimmer sitzen schon andere Aulendorfer, und wie das eben so ist, fangen sie an zu „schwätzen“ und „Gschichtle“ zu erzählen.

Beim Häsrichten in der Aulendorfer Stadthalle wurden viele Geschichten aus Aulendorf humorvoll vorgetragen.

Vor allem von der Fasnet wissen die Häsrichter viel zu berichten, wie beispielsweise, dass am Gumpigen letztes Jahr der Kindergarten auf der Steige ohne den Zeremonienmeister von den Narren besucht werden musste, da dieser am Abend zu vor zu lang auf dem Hexeneck war. Auch bei den zahlreichen Ausfahrten der Narrenzunft gab es immer wieder verpasste Busse, vergessenes Gepäck oder sogar zu Hause vergessene Häser. Auf der Fahrt zum Narrensprung in den Schwarzwald war sogar die Tür vom Bus kaputt, so dass die Aulendorfer Narren bei Schnee und Kälte in einem „Bus-Cabrio“ fahren mussten.

Auf lustige Art und Weise erzählen die Häsrichter alles, was in Aulendorf so passiert.

Wie jedes Jahr wird auch Richtung Bad Waldsee liebevoll gestichelt und auch die „Schwäbische Zeitung“ bekommt ihr Fett ab, weil sie die geplante, „geheime“ Überraschungsparty für den Weltmeister beim Iron Man groß in der Zeitung bekannt machte und die Waldseer um „Verschwiegenheit“ bat. „Beim nächsten Mal sollten sie es vielleicht gleich bei Regio TV oder Radio 7 senden, falls da drüben nicht alle lesen können“, hieß es von den Häsrichtern.

Nach jedem „Gschichtle“ wurde es musikalisch, da die Häsrichter immer bekannte Lieder passend umdichteten. So hieß es beispielsweise in einem Lied „Waldsee möget mir sehr, Aulendorf noch mehr“.

Egal ob der Bart des Bürgermeisters oder die falsch bedruckten Eintrittskarten der Spielerei in Aulendorf, wenn etwas passiert in Aulendorf, landet es mit Sicherheit in der Stadthalle beim Häsrichten.

Irene Steinhauser und Tina Heinemann von den Häsrichtern wurden zum Schluss noch mit dem Sternorden geehrt. Nach dem Programm der Häsrichter spielte die „Ein Mann Band“ zu einer „rauschenden Ballnacht“, wie Florian Angele sagte.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 06.02.2017
Text und Fotos:  Anna Markert

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/haesrichter-haben-viel-zu-berichten/

Kinder malen ihre Helden

Die Fasnets-Ausstellung der Kindergärten aus Aulendorf findet erstmals im Zunftheim statt

Der 6-jährige Tim Kaufmann präsentiert stolz sein Fanfarenbild, das er extra für die Ausstellung gemalt hat.

Zum 13. Mal in Folge findet die Ausstellung der Kindergartenbilder in Aulendorf statt. Die Vorschüler malen Bilder zum Motto der Aulendorfer Ortsfasnet – in diesem Jahr zum Motto: „Sei als Held von früher dabei – bei unserer scheene Narretei!“ Zum ersten Mal werden die Kunstwerke im Zunftheim ausgestellt. Zunftmeister Rolf Reitzel und Bürgermeister Matthias Burth begrüßten die Organisatoren und Gäste bei der Ausstellungseröffnung am Freitagnachmittag. Über mehrere Wochen hinweg haben die Kinder in den Kindergärten ihre Kunstwerken gemalt, geklebt und verziert, die Familienmitgliedern bei Kaffee und Kuchen bestaunen können. Das ganze Equipment befinde sich im Zunftheim, weshalb die Ausstellung aus praktischen Gründen nicht in der Säulenhalle stattfinde, sagte Reitzel. Außerdem sei der Saal im Zunftheim groß genug. Der Erlös komme vollends den Kindergärten zugute. Dabei würde die Größe des Kindergartens keine Rolle spielen. „Jeder bekommt genau gleich viel“, meint Reitzel. Bürgermeister Burth sieht die Fasnets-Ausstellung mittlerweile als Tradition. „Wenn etwas die zehn Jahres-Marke überschritten hat, kann man von einer Tradition sprechen.“ Burth beschrieb auch den Wandel der Kindheitshelden: so sei es für ihn damals „Superman oder Flipper“ gewesen. Heute hängen an den Stellwänden dagegen Bilder von „Minions oder der Elfkönigin Elsa“. Für Reitzel wäre es übrigens „Bud Spencer“.

Nach der kurzen Begrüßung hatte die Narrenzunft noch eine Überraschung für die Kindergartenleiterinnen. Ihnen wurde jeweils ein Narrenorden verliehen. Sandra Giesen, Leiterin des Kindergartens St. Bertha, erzählte, wie sich die Kinder vorbereitet haben. „Von Anfang Januar bis zur Ausstellung haben die Kinder ihre Zeit in die Bilder investiert. Wir haben ihnen keine Vorschriften gemacht, welche Materialien oder Farben sie benutzen sollen, das haben sie selbst ausgewählt. Die Kinder haben ihre Helden vorgeschlagen und wir haben uns gemeinsam für einen Vorschlag entschieden.“

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 04.02.2017
Text und Foto:  Marcel Lang

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/kinder-malen-ihre-helden/

„Ein bisschen Muffensausen hat man immer“

Britta Wekenmann und Maria Arnold leiten 2017 erstmals das Häsrichten der Narrenzunft Aulendorf

Noch bevor die Hochfasnet ab dem Gumpigen Donnerstag auch in Aulendorf Einzug hält, steht am kommenden Samstag, 4. Februar, 20 Uhr, das  Häsrichten in der Stadthalle an. In diesem Jahr findet die Veranstaltung erstmals unter der Leitung von Britta Wekenmann und Maria Arnold statt. Paulina Stumm hat mit den beiden über die Vorbereitungen gesprochen.

„S’ Häsrichten ist’s Häsrichten“, sagen Maria Arnold (links) und Britta Wekenmann und werden an der Grundstruktur
der Veranstaltung festhalten, nur anders.

Frau Wekenmann, das Häsrichten besteht aus den schauspielerisch erzählten Begebenheiten aus dem zurückliegenden Jahr, aber eben auch der Reise an den Verbannungsort der Aulendorfer Masken. Bleibt dieses Kernelement erhalten?
Ja, klar, schließlich ist es Teil des immateriellen Weltkulturerbes. Das will und darf man nicht verändern. Der Maskenmeister führt an diesem Abend an den Verbannungsort der Aulendorfer Masken, wo sie sich einer nach dem anderen bereit machen, ihr Häs richten: Haben sie ihren Besen, ihr Gschell? Befreit werden sie dann ja aber erst am Mittwochabend vor dem Gumpigen.

Und was ändert sich im zweiten Teil des Häsrichtens?
Wekenmann: Es wird etwas musikalischer und weniger ortspolitisch. Letzteres ist in den 11 Punkten, die nach dem Rathaussturm vom Balkon verlesen werden, besser aufgehoben. Beim Häsrichten geht es mehr um das, was den Leuten so passiert ist. Es gibt auch weiter einen Schauplatz, aber nicht mehr so viel Action auf der Bühne.

Wie wird das Bühnenbild aussehen?
Arnold: Das bleibt geheim! Aber vielleicht so viel: Das Bühnenbild selbst ändert sich, es wird lebendig. Bühnentechnik, Ton oder auch die Plakate, die das schon immer gemacht haben, und wieder dabei sind. Das lief fast von selbst, sodass wir uns ganz auf den Text und jetzt natürlich die Proben konzentrieren konnten.

Wie laufen die Vorbereitungen?
Arnold: Wir haben den Text schon seit Oktober fertig, aber seither kommen immer noch mal Begebenheiten dazu. Da müssen wir dann immer schauen, wo die reinpassen. Im Moment kämpfen wir auch etwas mit Erkältungen, aber wir hoffen, dass die Stimmen bis Samstag wieder da sind. Vier aus dem alten Team sind wieder dabei. Wir sind diesmal nur Frauen, sechseinhalb. Es sei denn, das Kind kommt, dann sind’s nur fünf.

Sie greifen Begebenheiten aus dem zurückliegenden Jahr auf: Sind Sie denn fündig geworden?
Arnold: Ja, auf jeden Fall. Manchmal rufen Leute an oder kommen auf uns zu und haben eine Geschichte, oder man ist selbst dabei gewesen. Der Spruch, dass man bloß aufpassen soll, wenn einem etwas passiert, weil das am Ende im Häsrichten landen könnte, kommt in Aulendorf nicht von ungefähr.

Wekenmann: Viel passiert ja bei Umzügen, Freinächten oder Veranstaltungen der Narrenzunft, und grundsätzlich gilt: Alles, was nicht böse, verletzend oder beleidigend ist, ist erlaubt. Also Missgeschicke, Unüberlegtheiten oder Vergesslichkeiten. Oft kommt es gar nicht so sehr darauf an, was passiert ist, sondern wem.

Ist das Häsrichten dann für Neuzugezogene überhaupt lustig?
Arnold: Ich würde sagen: Ja. Wir bringen das so rüber, dass es lustig ist. Die Kunst ist ja, die Geschichten im Spiel auf der Bühne unterhaltsam
zu verflechten.
Wekenmann: In Waldsee beim Gschellabstauben musst du die Menschen schon kennen. Wir machen es so, dass es auch derjenigeversteht, der die betroffene Person nicht kennt.

Es haben also auch Waldseer insProgramm geschafft?
Wekenmann: … Vielleicht. Sie nehmen uns ja auch auf, da revanchieren wir uns auch mal liebevoll.

Eine Zeit lang entstand beim Häsrichten auch eine Narrenzeitung …
Wekenmann: Die Rätsch, ja, aber das ist schon einige Zeit her. Erst mal ist es nicht angedacht, sie wieder aufzulegen. Das ist wahnsinnig aufwendig, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Jetzt wollen wir erst mal sehen, wie wir mit unserem Häsrichter-Programm ankommen.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 02.02.2017
Text und Fotos:  Paulina Stumm

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/ein-bisschen-muffensausen-hat-man-immer/

Das Markenzeichen der Eckhexen

Die SZ war beim Schmücken des Hexenwagens dabei – 35-jähriges Bestehen steht bevor

Das Reisig kommt unter anderem aus Gärtnereien, von Weihnachtsmärkten oder von Weihnachtsbäumen.

Seit 1984 gibt es den Hexenwagen in Aulendorf, eines der Wahrzeichen der Eckhexen. Jedes Jahr zu Beginn der Fasnet wird der Hexenwagen von der Hexenwagen- Gruppe geschmückt und umzugsfertig gemacht. Die SZ war dabei.

Hauptsächlich kommt der Hexenwagen in Aulendorf zum Einsatz, aber auch auf auswärtigen Umzügen. „Es kommt immer darauf an, ob uns die Narrenzunft dort eine Genehmigung gibt oder nicht“, erklärt der Vorsitzende der Hexenwagen-Gruppe, André Bixenmann. Die Mitglieder der Hexenwagen-Gruppe sind alles Mitglieder der Narrenzunft Aulendorf. Immer nach Silvester treffen sie sich zu einer Sitzung bei der besprochen wird, wann der Hexenwagen geschmückt und bei welchen Umzügen der Wagen dabei sein wird. „Wir sind etwa 35 Leute in der Gruppe, immer in wechselnder Besetzung“, sagt Bixenmann.

Damit der Hexenwagen überhaupt fahren kann, müssen mindestens elf Mitglieder dabei sein. Laut Norbert Gallasch, einem der Gründungsmitglieder der Gruppe, geht es dabei vor allem um die Sicherheit beim Umzug. „Es müssen immer welche hinter und neben dem Wagen hergehen, damit niemand hineinspringt“, erklärt Gallasch. Es brauche aber auch immer einen Fahrer, jemanden der Feuer macht oder an der Tür steht. Auch offiziell gibt es viele Vorschriften, die der Hexenwagen einhalten muss, um überhaupt zu einem Umzug zugelassen zu werden. „Der Wagen braucht beispielsweise einen bestimmten Abstand zum Boden und ein Geländer“, wie Bixenmann berichtet. Außerdem würden die Narrenzünfte oft Papiere wie den TÜV-Nachweis sehen wollen.

Mit routinierten Handgriffen gehen die erfahrenen Mitglieder der Hexenwagen- Gruppe zu Werke.

Vor dem Haus der Familie Ludwig, in dem die Gruppe auch ihren Vereinsraum hat, schmückt die Hexenwagen- Gruppe immer den Wagen. Bei sonnigem Wetter am Samstag und Fasnetsmusik ist die Stimmung gut, während die etwa 30 Mitglieder Reisig an dem Wagen und am Traktor befestigen. Das Reisig kommt unter anderem aus Gärtnereien, von Weihnachtsmärkten oder von Weihnachtsbäumen. Es geht nicht nur um das Schmücken des Wagens, sondern auch um das gesellige Beisammensein. Die Mitglieder der Gruppe sind zwischen 18 und 58 Jahren alt. Es sind nur Männer in der Gruppe. „Und so soll es auch bleiben“, sagt Bixenmann und lacht. „So war es schon von Anfang an“, meint Gallasch. Seit einigen Jahren gibt es nun auch eine Parallelgruppe der Frauen, die auch öfters zusammenkommt. Die Hexenwagen-Gruppe trifft sich auch unterm Jahr zu Grillfesten. „Wenn man einmal dabei ist, dann ist man immer dabei“, sagt Bixenmann. Die Gruppe übernimmt auch die Straßendeko an der Fasnet und hilft, wo sie gebraucht wird.

Lange Anfahrten

Als die Gruppe 1984 gegründet wurde kaufte sie sich für 16 000 Mark ein Wohnwagengestell, auf das dann die Hütte gebaut wurde. „Am Anfang sind wir jede Strecke mit dem Traktor gefahren“, erinnert sich Gründungsmitglied Gallasch. Bis nach Wangen und Langenargen fuhr die Gruppe drei oder vier Stunden mit dem Traktor. „Das war sehr kalt und hat lang gedauert, aber es war eine Sensation, dass der Hexenwagen auch außerhalb dabei war“, meint Gallasch. Heute wird der Hexenwagen mit einem Auto zum Umzugsort gefahren, der Traktor wird auf einen Anhänger geladen. Unterm Jahr wird der Hexenwagen in einer großen Halle untergestellt. Die Miete dafür zahlt die Narrenzunft. Reparaturen, die am Wagen oder Traktor gemacht werden müssen, zahlen die Mitglieder der Hexenwagen-Gruppe selbst. „Wir haben aber auch viele Gönner und Sponsoren, die uns dann Anhänger oder Autos leihen“, erzählt Bixenmann.

Der Hexenwagen ist zum Markenzeichen für die Eckhexen der Narrenzunft Aulendorf geworden. Dieses Jahr kam er zum ersten Mal am Sonntag in Markdorf zum Einsatz. Außerdem ist der Wagen in Kisslegg, Munderkingen, Friedrichshafen, Ehingen und natürlich auf den Aulendorfer Umzügen mit dabei. Auf auswärtigen Umzügen ist der Hexenwagen der Treffpunkt der Narrenzunft beim Aufstellungsort. „Wenn wir falsch stehen, dann steht die ganze Zunft falsch“, sagt Bixenmann und lächelt.

Die Maske am Wagen

Nächstes Jahr feiert der Hexenwagen sein 35-jähriges Jubiläum. „Der Hexenwagen gehört zum Umzug wie der Fanfarenzug“, meint Bixenmann. „Und er gehört zum Gesamtbild der Narrenzunft“, fügt Gallasch hinzu. Die Maske, die immer vorne am Wagen hängt, wurde vom ersten Maskenschnitzer der Narrenzunft, Alfred Kiefer, angefertigt. Die Maske ist aus Pappmasche und einem Drahtgestell gemacht. Sie muss jedes Jahr ausgebessert werden, da oft Teile abbrechen. Die Maske ist aus dem Jahr 1988. Damals hatte sie noch ein Kopftuch aus Leintuch, erst später bekam sie dann ein original Eckhexen-Kopftuch.

Auch der Kinderhexenwagen steht in der Verantwortung der Hexenwagen-Gruppe. „Das ist ein normaler Hänger, auf den die Hütte gebaut wird“, erklärt Bixenmann. Die Bedeutung des Hexenwagens ist laut Bixenmann und Gallasch sehr wichtig für die Narrenzunft. „Die Eckhexen identifizieren sich mit dem Hexenwagen“.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 30.01.2017
Text und Fotos:  Anna Markert

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/das-markenzeichen-der-eckhexen/

Mitglieder wurden geehrt

Traditionell am 05. Januar ehrte die Narrenzunft Aulendorf e.V. langjährige Mitglieder, sowie Helfer und Förderer.

Von links nach rechts:
Flo Angele, Klaus Wekenmann, Wolfgang Weber, Hartmut Sczech, Renate Schulz, Rolf Reitzel, Paul Mock
Foto: peter Herbst

Punkt 20 Uhr eröffnete der Fanfarenzug Aulendorf unter Leitung von Benno Möhrle den diesjährigen Ehrenabend. Zunftmeister Rolf Reitzel begrüßt alle Mitglieder, Hästräger und Gäste im Zunftheim.  

Zu Beginn des Abends wurde Wolfgang Weber zum Ehrenzunftrat ernannt, der viele Jahre das Amt des Maskenwarts übernommen hatte und noch heute das Schulaustreiben der Grundschule managt.

Gleich zweimal wurde Ehrenzunftmeister Klaus Wekenmann geehrt, der wie kaum einer mit der Aulendorfer Fasnet verwurzelt ist. Bereits seit 50 Jahren ist er Zunftmitglied und genau so lange im Zunftrat.

Ebenfalls seit 50 Jahren Mitglied der Narrenzunft sind Anneliese Braig, Doris Jans, Renate Schulz und Ehrenzunftmeister Hartmut Sczech. Sie erhalten als Dankeschön für die extrem lange Mitgliedschaft die Ehrennadel in Matt-Gold mit Urkunde.

Es folgte die Ehrung mit dem kleinen Verdienstorden für langjährige intensive Tätigkeit für die stellvertretende Narrenschreiberin Silke Albanbauer, Umzugswart Philipp Fischer, stellvertretender Ordenswart Christian Scheffold, stellvertretender Zeugwart Stefan Weinfurter und der ehemalige stellvertretende Maskenwart Peter Baumann.

Den Hausorden verlieh Zunftmeister Rolf Reitzel an die Zunfträtinnen Carina Baur, Silke Allgeier und Narrenschreiberin Steffi Fischer, sowie an den langjährigen Narrenrichter Josef Gallasch.

Gleich 25 mal wurde der Sternenorden vergeben für besondere Verdienste und Mitarbeit – auch hinter den Kulissen der närrischen Zeit: Walter Würstle, Ronja und Meike Egenter, Sandra Daiber, Kai Gehnen, Stefanie Schneider-Schupp, Johannes Ludwig und Manuel Weilekes, Oliver Kübler, Günther Raible, Irene Steinhauser, Tina Heinemann, Bürgermeister Matthias Burth und Sekretärin Andrea Koch, Sylvia Funk, Mattheis Marco, Daniel Mezger, Klaus Thaler, Doris Ludwig, Siegfried Oswald, Franz Schick, sowie die Vertreter der Aktion „weniger blau – mehr Gumpiger“ Klaus Popenmaier, Michael Stöckler, Florian Vögtle und Yovan Lukasevic.

Stolz berichtet Zunftmeister Reitzel vom Narrenschopffest in Bad Dürrheim, bei welchem die Landschaft Oberschwaben-Allgäu im vergangen Jahr gewirtet hat. Die Helfer, die das komplette Wochenende im Einsatz waren und die Bewirtung auf die Beine gestellt haben, wurden mit dem Jahresorden ausgezeichnet.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft und Hästragen wurden 17 Mitglieder mit der Ehrennadel samt Urkunde geehrt. Die Auszeichnung für 30 Jahre Mitgliedschaft erhielten 20 Mitglieder, für 20 Jahre Mitgliedschaft 70 Mitglieder und für 10 Jahre 31 Mitglieder.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/mitglieder-wurden-geehrt/

Alles muss terminiert und dann umgesetzt werden

Zunftmeister Rolf Reitzel blickt im Interview auf die kommende Fasnet

AULENDORF -Am kommenden Freitag, 6. Januar, ist offizieller Fasnetsauftakt. Redakteurin Anja Ehrhartsmann hat mit Zunftmeister Rolf Reitzel über das erstmalige Guggenmusiktreffen, Neuerungen in der Ortsfasnet und Heldenkostüme gesprochen.

Rolf Reitzel würde sich gemäß dem Motto zwar gerne als Bud Spencer verkleiden, bleibt aber wohl seiner bewährten Aufmachung als Zunftmeister treu.

Welche Besonderheiten stehen bei der diesjährigen Ortsfasnet an?
Das Häsrichten findet zum ersten Mal unter neuer Leitung statt. Der Verbannungsort der Aulendorfer Masken bleibt gemäß dem Brauchtum erhalten, die Geschichte drumherum wird aber von Britta Wekenmann und Maria Arnold neu kreiert.

Zum ersten Mal findet dieses Jahr ein Guggenmusiktreffen statt. Was hat es damit auf sich?
Die Spots aus Otterswang feiern ihr 20-jähriges Bestehen und sind mit dem Vorschlag auf uns als Narrenzunft zugekommen. Sie spielen jedes Jahr auf dem Ball in der Halle am Freitagabend, daher haben wir gesagt, das machen wir. Ich finde gut, dass die Spots der Veranstaltung am Freitagabend treu bleiben und es keine Konkurrenzveranstaltung gibt.

Wie kommt die Verbindung zwischen der Aulendorfer Narrenzunft und den Spots zustande?
Die Spots sind seit 20 Jahren bei der Aulendorfer Fasnet präsent. Wahrscheinlich kam der Kontakt über die Familie Ramsperger zustande, die ja aus Otterswang kommen, aber sehr mit der Aulendorfer Fasnet verbunden sind.

Auch in diesem Jahr wird das Publikum beim Häsrichten in der Stadthalle vom Maskenmeister wieder an den Verbannungsort der Aulendorfer Originalmasken geführt.

Vielerorts werden sinkende Besucherzahlen gerade bei den Bällen beklagt. Wie steht es um die Aulendorfer Ballfasnet?
Die Besucherzahlen bei den Ballveranstaltungen sind in den letzten Jahren in etwa gleich geblieben. Der Zunftball läuft immer am besten. Er lebt davon, dass nur Aulendorfer auf der Bühne sind und da natürlich Freunde und Familie im Publikum sitzen. Bei jedem Programmpunkt kennt man die Leute.

Die Bilder der Kindergartenkinder werden dieses Jahr im Zunftheim statt im Sudhaus der Schlossbrauerei ausgestellt. Wie kommt es zu dieser Änderung?
Die Ausstellung der Bilder hat sich mit den Spielterminen der Laienspielgruppe überschnitten. Das war zwar auch schon im vergangenen Jahr so, aber dieses Mal haben wir einfach gesagt, wir haben ja auch den Platz im Zunftheim und können da alles ohne Zeitdruck auf- und abbauen. Außerdem kommen die meisten eh mit dem Auto, da macht es keinen Unterschied, ob sie auf den Schlossplatz fahren oder ins Zunftheim. Wir machen den Versuch und hoffen, dass es ähnlich gut angenommen wird.

Die Narrenzunft weist darauf hin, dass Umzugsfahrzeuge bestimmten Vorschriften entsprechen müssen …
Wir haben vom Landratsamt den Hinweis bekommen, dass wir uns darum kümmern müssen, aus versicherungstechnischen Gründen. Wir haben das in der Vergangenheit etwas vernachlässigt.

Heißt, auch bei der Fasnet müssen immer mehr Vorschriften eingehalten werden.
Ja, das ist schade. Aber jeder Veranstalter muss zwischenzeitlich mit so vielen Reglementierungen arbeiten. Da wirtschaftlich zu arbeiten, fällt schwer, aber das geht auch anderen Vereinen so. Da muss man einfach in Kauf nehmen, dass die ein oder andere Veranstaltung wegbricht, weil es sich einfach nicht mehr lohnt. Allein die Sicherheitskräfte in der Stadthalle kosten pro Veranstaltung etwa 700 Euro.

Welche größeren Aufgaben stehen bis zur Hochfasnet noch an?
Jetzt muss jeder geschäftsführende Zunftrat abklären, was bereits erledigt ist und was noch gemacht werden muss. Zum Beispiel müssen die Arbeitseinsätze eingeteilt werden. Es muss organisiert werden, dass die Stadthalle dekoriert wird. Genehmigungen müssen eingeholt und der Straßenschmuck aufgehängt werden. Kurz: Es muss geschaut werden, dass alles da ist, wenn man es braucht. Alles muss langsam terminiert und dann auch umgesetzt werden. Außerdem laufen natürlich die Proben für sämtliche Programmpunkte auf Hochtouren.

Seit 2013 gibt es ja die Initiative „Mehr Gumpiger, weniger blau“. Wie fällt ihr Fazit aus?
Ich bin total zufrieden. Das Programm hat in vollem Umfang durchgeschlagen. Bis nach dem Umzug wird kein harter Alkohol verkauft, und das macht sich auch bemerkbar. Ich bekomme gerade auch von Älteren die Rückmeldung, dass es am Gumpigen wieder schön ist.

Held deiner Kindheit ist sinngemäß das diesjährige Fasnetsmotto. Als wer wären Sie verkleidet?
Ganz klar, als Bud Spencer (lacht). Die Filme sind für mich das Größte und schon immer gewesen.

Auf was freuen Sie sich persönlich am meisten?
Besonders freue ich mich natürlich auf die Aulendorfer Fasnet, obwohl ich auch die Besuche bei befreundeten Zünften schätze.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 05.01.2017
Text: Anja Ehrhartsmann
Foto Verbannungsort: Archiv/Claudia Buchmüller

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/alles-muss-terminiert-und-dann-umgesetzt-werden/

Schätze der Narrenzunft sicher verwahrt

Durch großzügige Spenden kann die Narrenzunft Aulendorf e.V. das vereinseigene Archiv im Zunftheim mit feuerfesten Schränken ausstatten.

Neue Archivschränke

Zunftmeister Rolf Reitzel, Archivar peter Herbst und Zeugwart Markus Schwarz vor den neuen Archivschränken

Die Bürgerstiftung Aulendorf und die Volksbank Bad Saulgau eG hatten zweckgebunden für die sichere Verwahrung der närrischen Schätze 1000,-€ bzw. 1111,- € gespendet.

Zunftmeister Rolf Reitzel freut sich sehr über die Zuwendungen, die es mit einem kleinen Eigenanteil möglich machten, zwei feuerfeste und wasserdichte Schränke zu beschaffen. Hilfe erhielt Reitzel von Zeugwart Markus Schwarz, der die wuchtigen Schränke in das Büro im Zunftheim hievte.

Stolz berichtet Zunft-Archivar peter Herbst, dass nun die bedeutenden Dokumente wie Protokollbücher, Listen, alte Fotos, Filme und Zeitungsberichte von den Gründerzeiten im Jahr 1949 bis heute sicher aufgehoben sind.

Vor allem das Gästebuch, dessen erster Eintrag aus dem Jahr 1950 stammt und die Schenkungsurkunde zum Narrenmarsch liegen dem Archivar sehr am Herzen.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.narrenzunftaulendorf.de/schaetze-der-narrenzunft-sicher-verwahrt/

PHP Code Snippets Powered By : XYZScripts.com
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner