Aulendorfer Narren befreien die Schüler am Schulzentrum und in der Grundschule
|
AULENDORF – Es ist genau zehn vor zehn gewesen, da ertönte auf dem Pausenhof des Aulendorfer Schulzentrums ein lauter Knall: Die Kanone gab den Start für die Schülerbefreiung. Es war der Startschuss für einen Tag ganz im Zeichen der Fasnet, samt Narrenbaumstellen und Umzug. Stimmengewirr, Rätschen, Trillerpfeifen und die Schussentäler Schalmeien waren auf den Gängen der Schule zu hören, während sich Bären, Frösche, Zebras, Lords und Affen in der Aula zusammendrängten. Dann öffneten sich sie Türen und die Schüler strömten über den Pausenhof gen Stadtmitte. Zeitgleich nahmen in der Grundschule die Eckhexen Grundschulrektor Herbert Reck gefangen. Dann ging’s in gemeinsamem Zug zum Schloßplatz. In der Hauptstraße reihte sich die Zimmermannsgilde mit dem Narrenbaum ein. Dem fröstlichen Wetter zum Trotz säumten die Zuschauer den Rand des Schloßplatzes, als Burggraf Andreas der I. (Andreas Herkommer) den Zimmerleuten erlaubte, auch in diesem Jahr den Baum zu stellen. Doch stattdessen tat sich zunächst die obligatorische Frage auf: Wo ist denn das Narrenloch, in das der Baum zu setzen ist? Und während sich Clown (Klaus Wekenmann) und die Narrenlochsucher bei der Suche zunächst vornehm zurückhielten, stieg der Hofnarr (Britta Wekenmann) persönlich von der Tribüne, um Ausschau zu halten. Dann allerdings erklang das Narrenlochsucherlied und die Narrenlochsucher – heuer als Vermessungstechniker unterwegs – machten sich ans Werk. „Ihr müsst am Boden suchen“, unterstütze der Clown und tatsächlich wurde der Trupp fündig. Musikalisch begleitet wurde das Geschehen auf dem Schloßplatz von den Schussentäler Schalmeien, der Original Aulendorfer Krachkapelle sowie der Schulkapelle „Kunterbunt“ unter der Leitung von Realschulrektor Christof Lang. Zimmerleute stemmen Baum hoch Dass sich ein Narrenbaum nicht von selbst aufstellt, davon zeugten die angestrengten Gesichter der Zimmerleute, die unter der Leitung von Anton Rist, den Baum Stück für Stück mit den Scheren in die Höhe stemmten – natürlich nicht, ohne dass dieser zuvor mit Kranz und Fahnen geschmückt worden war. Angefeuert von den Hauruck-Rufen der Zuschauer rutschte der Baum ins Loch. Dann bestieg Burggraf Andreas I. die von den kleinen Zuschauern sehnsüchtig erwartete Gummibärenwaage. Der neue Burggraf sei nur 2,5 Kilogramm leichter als der alte, beruhigte Clown Wekenmann, es dürften also wiederum genügend Gummibären zum Aufwiegen benötigt werden. Und so war’s dann auch: Der Burggraf schnellte in die Höhe und die Kinder strömten für die Nascherei herbei. |
Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 05.02.2016
Text und Fotos: Paulina Stumm