„Der Umzug nur mit VSAN-Zünften, das geht in Aulendorf nicht“

Rolf Reitzel, Zunftmeister der Aulendorfer Narrenzunft, blickt auf die kommenden Fasnetstage

AULENDORF – Am Mittwochabend übernehmen die Narren in Aulendorf die Macht. Für die Fasnetszeit stehen rund 1000 Aulendorfer Hästräger in den Startlöchern. Paulina Stumm hat vorab mit dem Zunftmeister der Aulendorfer Narrenzunft, Rolf Reitzel, gesprochen.

Zunftmeister Rolf Reitzel

Zunftmeister Rolf Reitzel

Herr Reitzel, wie laufen die Vorbereitungen?
Da bin ich tiefenentspannt, organisatorisch ist alles durch. Wir sind ja auch schon an Wochen- enden auswärts gesprungen.

Gibt es spezielle Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr?
Wir haben uns mit dem geschäftsführenden Zunftrat abgesprochen und machen es wie jedes Jahr. Ich sehe es ja auch in der Region, etwa in Lindau, da war es ja fast komplett ruhig: keine Gewaltexzesse oder Ähnliches.

Wie viele auswärtige Zünfte erwartet Aulendorf beim Großen Narrensprung am Fasnetssonntag?
Ich meine acht … (überlegt), ja, acht: Wangen, Ehingen, Kißlegg, Waldsee, Langenargen, Wolfschlungen, Altshausen und Dürmentingen. Wir haben Jahre wie dieses, in denen wir gut besucht sind, in anderen weniger. Am Fasnetssonntag sind immer viele Umzüge in der Region. Zu uns kommen immerhin vier VSAN-Zünfte (Mitglieder der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte). Der Luxus, den Umzug nur mit VSANZünften zu machen, der geht in Aulendorf nicht.

Wo engagiert sich die Narrenzunft bei der Integration von Flüchtlingen?
Wir sind am Montag in der Notunterkunft, zeigen die Masken und stellen unser Brauchtum vor. Da können wir uns aus unserer Sicht sinnvoll einbringen. In das gewachsene Brauchtum ist es natürlich schwer hineinzukommen, wenn sich jemand nicht selbst sehr bemüht. Aber prinzipiell stehen unserer Türen offen.

Der Jugendschutz ist an der Fasnet immer ein großes Thema …
Bei uns ist das so, dass am Gumpigen bis nach dem Umzug in den Wirtschaften kein Schnaps verkauft wird. Die Stadtverwaltung schreibt die Geschäfte an, dass sie in dieser Zeit besonders auf den Jugendschutz achten sollen. Außerdem sind wir, der AKA und die Polizei, in den Schulen und klären auf, etwa was bei Alkoholmissbrauch droht. Das Konzept „Weniger blau – mehr Gumpiger“ hat sich bewährt.

Die Kostümprämierung im Zelt des Jungzunftrats am Gumpigen ist im vergangenen Jahr kaum angenommen worden – wird es den
Wettbewerb wieder geben?
Ja, aber es gibt kein Zelt mehr. Die Fasnetspartys des Jungzunftrats am Mittwochabend und am Gumpigen nach dem Narrenbaumstellen wurden in die Schlossbrauerei verlegt. Das ist mit weniger Manpower zu leisten, weil kein Zelt aufgebaut werden muss. Geboten ist aber das Gleiche: Disco und Party. Ich gehe davon aus, dass die Kostümprämierung in diesem Jahr mehr wahrgenommen wird bei den Jugendlichen. Im letzten Jahr war sie nicht so stark beworben.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 01.02.2016
Text: Anna Markert

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