Rummelplatzbetreiber suchen das Narrenloch

 Aulendorfer Narren fesseln Grundschulrektor und befreien Schüler – Zimmermänner stellen Narrenbaum auf

AULENDORF – Auf den Gängen der Grundschule hat am Donnerstagmorgen ein buntes Treiben geherrscht. Die Aulendorfer Narren stürmten die Schule und befreiten die Schüler. Anschließend zog die muntere Gruppe unter musikalischer Begleitung zum Narrenbaumstellen auf den Schlossplatz. Das Aufstellen des Baums dauerte eine ganze Weile, nicht zuletzt, weil es am Narrenloch mangelte.

Pünktlich um kurz vor zehn Uhr zerschoss die Salutkanone mit einem ohrenbetäubenden Knall die Stille auf dem Pausenhof. Der Geschichts und Heimatverein Tradition hatte das knapp 100 Jahre alte Stück in Position gebracht und den Startschuss für die Schülerbefreiung gegeben. Lautstark zog auch die Krachkapelle durch die Schule, Schnörkele und Eckhexen tanzten mit kleinen Prinzessinen, Cowboys und Vampirenaus den Klassenzimmern.

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Eckhexen halten Rektor Herbert Reck gefangen

In einem gemeinsamen Zug ging es durch die Straßen zum Schlossplatz. Vorne mit dabei Rektor Herbert Reck mit gefesselten Händen und gefangen zwischen zwei Eckhexen. Da staunte der ein oder andere ABC-Schütze nicht schlecht. In der Hauptstraße wartete bereits der 22 Meter lange Narrenbaum, noch in der Horizontalen angehängt an einen Traktor, auf den Zug. Bis der Baum stand, mussten die Zuschauer am Schlossplatz allerdings noch eine ganze Weile warten.

Narrenloch ist verschwunden

„Wo ist denn das Narrenloch?“, wollten die Zimmermänner wissen, die gerne der Aufforderung des Burggrafen Rolf I. nachkommen wollten, den Baum aufzustellen. Das war nicht zu finden, und so wurden Rufe nach den Narrenlochsuchern laut. Die „Rummelplatzbetreiber“ um den Leiter der Narrenlochsucher, Peter Baumann, machten sich auf die Suche. Clown Klaus Wekenmann begrüßte unter den Zuschauern auch den abgesetzten Matthias“, und was auf keinem Rummelplatz fehlen darf, wurde auch auf dem „schönsten Rummelplatz der Welt“ angeboten: Dosenwerfen. Viele Dosen und Suchrunden später war das Narrenloch gefunden und die Zimmermänner machten sich ans Werk.

Während die Rummelplatzkapelle der Schule am Schlosspark unter Leitung von Rektor Christof Lang sowie die Schussentäler Schalmeien und die Krachkapelle stimmungsvolle Lieder schmetterten, das Publikum in Aulendorfer Fasnetsschunkler einstimmten, stemmten die Zimmermänner den Baum, angefeuert von „Hau-Ruck“-Rufen, in die Höhe.

Narrenbaum hängt fest

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Gleich steht er wieder, der Narrenbaum in Aulendorf

Das Schwierigste sei der Moment, wenn der Baum in die Fassung gleiten soll, erklärte Anton Rist, der seit 27 Jahren federführend das Baumstellen begleitet. Und genau da hakte es auch in diesem Jahr. Aber letztlich rutschte erst der Narrenbaum dann doch ins Loch und zweitens die Anspannung aus den Gesichtern der Zimmerleute. Mit dem Aulendorfer Narrenbaumlied begrüßten ihn die, die in der Kälte ausgeharrt hatten: „Wieder stoht d’r Narrebaum, scho seit Woche unser Traum, schlank und grad wie eh und je, Kranz und Dolfe in d’r Höh`.“

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.Gummibärenwaage

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Burggraf Rolf I. (Rolf Reitzel) wird mit Gummibären aufgewogen

 Abschließend musste sich Burggraf Rolf I. an diesem „Gumpigenvormittag“ noch mit Gummibärchen aufwiegen lassen. Bis sich sein Sessel allerdings in die Höhe bewegte, war einiger Süßkram nötig. Darüber freuten sich besonders die Kinder, deren Hände sich rasch nach den süßenTierchen streckten.

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Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 13.02.2015
Text: Paulina Stumm

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