Außer der Sonne kommt jeder zum Umzug

Auch Narren aus Ringgenbach, der Heimat des Bürgermeisters, kommen nach Aulendorf

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Aus der Schokoladenfabrik ausgebrochen

  AULENDORF – Nur die Sonne hat durch Abwesenheit geglänzt. Alle anderen waren beim Narrensprung am Sonntag in Aulendorf dabei: unzählige kleine und große Maskenund Hästräger, jede Menge Aulendorfer Ulkgruppen, mitreißende Musikanten und ganz viel närrischer Frohsinn. Und nicht zu vergessen Prominenz auf der Ehrentribüne: Landrat Kurt Widmaier, Bürgermeister Matthias Burth und Stadtpfarrer Antony, der am Vormittag – so Umzugsmoderator Michael Weißenrieder – „wieder eine wunderbare Narrenmesse“ gehalten hatte.

Gefehlt haben auch nicht Tausende Zuschauer am Straßenrand, viele von ihnen mit einem Aulendorfer Schal um den Hals, in Streifen gestrickt in den Farben des Eckhex- Kopftuchs Rot, Blau, Gelb, Grün, Lila und Schwarz. Wärmendes Erkennungszeichen der Aulendorfer Narretei, grad so wie ein freundliches „Ha, ha, ha – jo was saischt au!“ Die Narrenzunft Henkerhaus Baienfurt führte den Narrensprung an, das schöne Wetter von ihrem eigenen Umzug am Vortag hatten sie aber nicht mitgebracht, stellte Michael Weißenrieder fest, der das Publikum wieder locker-flockig unterhielt und informierte und dabei immer wieder seinen Hut einbüßte. Auf den hatten es die Narren – naturgemäß auf Schabernack aus – auffallend oft abgesehen.

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Passend zum Fasnetsmotto: eine Gruppe aus Boxautos

Zum ersten Mal dabei waren Hansele, Füchse und Krattenweible aus Wurmlingen, ein lustig-bunter Haufen waren die Mäschgerle des Narrenvereins Ringgenbach, wo der Aulendorfer Bürgermeister beheimatet ist. Auch in Vorarlberg ist man närrisch, wie die Mufängar aus Hard bei Bregenz deutlich machen. Da heißt es Fasching und die Mufängar machen sich in der fünften Jahreszeit auf, den Mond – im Dialekt Mu – zu fangen. Bomser Kellergoischter und Moorochsen aus Bad Buchau gaben sich ebenso ein Stelldichein wie die Narren aus Gosheim und Bad Saulgau, aus Oggelshausen, Zollenreute, Otterswang und anderswo.

Schönes, buntes Durcheinander

 

P1030687Ehe die Gastgeber – Burggraf Rolf I. und sein Gefolge sowie Tschore, Rätsch und scharenweise Schnörkele, Fetzle, und Eckhexen – nach knapp eineinhalb Stunden das Ende des Narrensprungs ankündigten, brachten die zahlreichen Ulkgruppen die Zuschauer noch einmal herzhaft zum Lachen. Und den Moderator zur Verzweiflung. „A heilloses Durchanander. Do kommt nie des, was auf’m Zettel schtoht.“ Letztlich war die Reihenfolge aber egal. Ob Goischterbah oder Schießbude, ob Boxautos oder Lebkuchaherzle, ob Zukunftsblicker oder Luftballonverkäufer – das Ganze war ein einziger, großer Rummelplatz- Spaß. Da ging es auf der Achterbahn rauf und runter und im Kettenkarussell so richtig rund und die SGA Oldstars mimten junge Männer zum Mitreisen (samt kleidsamer Vokuhila- Perücke). Und der Bürgermeister hatte das Vergnügen, mitten auf der Straße die Nette Toilette aufsuchen zu dürfen. Reinigungsservice und Duftspray inbegriffen. Guter Rat des beflissenen Personals: „Mach bloß koin Sch…!“

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 16.02.2015

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