Ein fulminanter Start in die Fasnet 2025

Häsrichten in Aulendorf begeistert mit Tradition, Humor und Maskenzauber

Die erste Ballveranstaltung der Fasnet 2025 fand am Samstag in der Aulendorfer Stadthalle statt. In ausgelassener Stimmung begrüßte Zunftmeister Florian Angele mit gewohnt launigen Worten die zahlreich erschienenen Gäste des „Aulendorfer Häsrichten“. Unter ihnen befanden sich Abordnungen befreundeter Narrenzünfte: Baienfurt, Saulgau und Waldsee sowie Vertreter der Stadtverwaltung. Ein dreifaches  „Ha, ha, ha, jo was saischt au!“ und „Eckhex huiii!“ sorgte für einen schwungvollen Auftakt in der voll besetzten Stadthalle.

Besondere Freude herrschte dieses Jahr, da Aulendorf in wenigen Wochen Gastgeber des Landschaftstreffens Oberschwaben/Allgäu sein wird (15. & 16. Feburar). Die Vorfreude auf die 32 Gastzünfte war spürbar.

Elf Glockenschläge in der Dunkelheit

Der erste Programmpunkt des Abends war die Entführung zum geheimen Verbannungsort der Masken durch den Maskenmeister Michael Weissenrieder. Schaurig-schön zeigte der Hintergrund auf der Bühne den Zauberberg mitsamt dem Aulendorfer Schloss in einer unheimlich anmutenden Nachtlandschaft. Die Beleuchtung, elf Glockenschläge in der Dunkelheit und das Auftreten der Aulendorfer Masken: Eckhexe, Fetzle, Schnörkele, Tschore und Rätsch ließen die Gefühle beim Publikum zwischen gruselig und glückselig schwanken: eine absolut gelungene Inszenierung des traditionellen Rituals.

Der Maskenmeister nahm die Zuschauer mit an den geheimen Verbannungsort der Aulendorfer Masken und befahl diesen, sich auf den kommenden Maskenspuk vorzubereiten. Er versprach ihnen: „Mit Schwur und Feuerzauber brech‘ ich bald den Bann, dann fängt der Maskenspuk hier wieder an!“

Tanz und musikalische Einlagen

Nach diesem Gänsehaut-Moment sorgte der Tanz der Hofpagen für eine schwungvolle Abwechslung. Zu dem Partyhit „Sarà perché ti amo“ klatschte das Publikum begeistert mit und forderte eine Zugabe. Anschließend stimmte die „EinMannBand2“ fröhliche Schunkellieder an, die die Stimmung weiter aufheizten.

Aulendorfer Pannen und Missgeschicke

Der zweite Teil des Programms wurde mit dem traditionellen Häsrichterlied eingeleitet, gesungen von Maria Arnold alias Traudl Prossecco, Conny Hörnle als Fräulein Kreszenzia, die mit ihrem grandiosen Debüt glänzte, Sandra Nägle als S‘ Nägele, Tina Heinemann als die Stuagertere, Irene Steinhauser als Frau Stoi, Marie-Luise Dreßel als Greta Einstein und Britta Wekenmann-Arnold alias Hausmeister Bruno. Die Häsrichter boten dabei einen herrlich spitzen Rückblick auf die größten Missgeschicke und Pannen, die Aulendorf im Jahr 2024 zu bieten hatte – liebevoll verpackt in kabarettistische Szenen und musikalische Einlagen. 

Die Bühne verwandelte sich in das legendäre Zunftheim bei der Häsabnahme, wo allerlei Fettnäpfchen und Pleiten humorvoll aufgearbeitet wurden. Das ein oder andere Missgeschick wurde mit einer umgetexteten Melodie abgeschlossen, sodass das Publikum nicht nur lachte, sondern auch fröhlich mitsummte. Begleitet von liebevoll gezeichneten Karikaturen von Ansgar Wekenmann und urkomischen Beweisfotos, entstand eine heitere Show, die treffsicher, aber nie boshaft war.

Natürlich blieb niemand verschont: Eine Eckhexe hätte sich wohl gewünscht, ihr Hexenbesen wäre nicht mit Holzwürmern befallen gewesen, bevor sie zum Auswärtssprung antrat. Und auch ein Grundschüler sorgte für Lacher, als er seinen gesamten Gewinn aus dem Umzugs-Plakettenverkauf direkt am Hähnchenstand in halbe Hähnchen investierte – so viele, dass sein Vater am Ende noch draufzahlen musste. 

Selbst die Zunftmeister entkamen der Schadenfreude nicht: Besonders amüsant war die Geschichte von Flo Angele, der in einer spontanen Heimwerker-Aktion seine tropfende Spülmaschine auf einen neuen Untergrund stellen wollte – und dabei gleich den Wasseranschluss aus der Wand riss. Ergebnis: Statt einer kleinen Leckage gab es eine unfreiwillige Eigenbau-Wasserattraktion. 

Zwei Stunden lang wurde gesungen, gelacht und geschmunzelt – ein herrliches Spektakel, das das Publikum mit tosendem Applaus feierte. Zum Abschluss folgten der traditionelle Narrenmarsch und die feierliche Vergabe der Narrenorden an alle Beteiligten. Fazit: Aulendorf nimmt sich selbst nicht allzu ernst – und genau das macht den besonderen Charme des Häsrichtens aus! 

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