Narrenzunft Aulendorf feiert 69. Geburtstag

Fasnetsmotto 2019 ist der Zoo –
Narrenzunft ist schuldenfrei und bereitet sich auf Landschaftstreffen 2021 vor

Was da wohl drin sein mag? Bürgermeister Matthias Burth überreicht der Narrenzunft ein besonders liebevoll verpacktes Geburtstagsgeschenk.

Feste muss man feiern, wie sie fallen. Und zum Feiern hatte die Narrenzunft Aulendorf bei ihrem traditionellen Martini-Frühschoppen am Sonntag nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gründe: Zum einen feierte die Zunft ihren 69. Geburtstag. Gegründet wurde sie als eingetragener Verein vor genau 69 Jahren, am 11. November 1949, wie Zunftmeister Rolf Reitzel im vollbesetzten Saal des Zunftheims erzählte. Gekommen waren rund 100 Zunftmitglieder und Gäste.

Darüber hinaus konnten die Aulendorfer Narren feiern, seit kurzem schuldenfrei zu sein und das vor 18 Jahren eröffnete Zunftheim ihr Eigen nennen zu können: „Jetzt gehört es uns!“, erklärte Reitzel stolz. Ein weiterer Grund zum Feiern war die Inthronisation von Andreas Herkommer als Burggraf Andreas I., dem Reitzel feierlich sein Zepter überreichte. Ihm werden in der kommenden Fasnet der Zeremonienmeister Jürgen Müller, die Hofnarren Britta Wekenmann und Ramona Angele und zehn Hofpagen als Hofstaat zur Seite stehen.

Und noch zwei weitere freudige Anlässe gab es zu feiern: einmal den Geburtstag eines Zunftmitglieds, der „Martin“ mit Vornamen heißt – passend zum 11. November, dem Martinstag. Und zum zweiten die Geburt des Enkels von Zunftmeister Rolf Reitzel. „Oskar hat sich 15 Tage Zeit gelassen und sich den 11.11. ausgesucht, um auf die Welt zu kommen!“ freute sich der Zunftmeister über den Nachwuchs.

Ein weiterer Anlass zur Freude war die Bekanntgabe des Fasnetsmottos 2019: „Zum wilde Tiere seha muss ma it verreisa, dia sieht ma au im Zoo beim rum… laufa. Do sieht ma so ziemlich alls an Exota, von Löwa über Leoparda bis zu de Ozelota“ dichtete Vize-Zunftmeister Florian Angele. Und zum Schluss: „Lasst uns eine grandiose Fasnet starten – in Aulendorfs Zoologischem Garten!“ Doch starten werde die Zunft die Fasnet erst an Dreikönig, betonte Zunftmeister Reitzel.

Konkurrenz für Burth?

Einen Vorgeschmack auf die nahende Fasnet gab der Frühschoppen dennoch. Dong, Dong, Dong… nach genau elf Gongschlägen wurde der Frühschoppen um elf nach elf mit dem Aulendorfer Narrenmarsch eröffnet. Alle sangen und klatschten kräftig mit. Einen Vorgeschmack auf die Fasnet gaben auch die Ansprachen von Zunftmeister Rolf Reitzel und Bürgermeister Matthias Burth, die sich gegenseitig humorvoll auf die Schippe nahmen. Burth gratulierte der Zunft zu ihrem Geburtstag und dazu, dass sie nun schuldenfrei sei. „Schulden abbauen ist ja eigentlich mein Thema. Ich hab Angst, dass euer Zunftmeister bei der nächsten Wahl gegen mich antritt und sagt ‚ich kann Schuldenabbau‘“, gab Aulendorfs Bürgermeister unter dem Gelächter des Publikums zu. Reitzel beruhigte ihn und meinte: „Keine Angst. Wenn es soweit ist, interessiert mich nur eins: Es fängt mit ‚R‘ an und hört mit ‚ente‘ auf.“

Humorvoll ging es bei den gegenseitigen Geschenken weiter. Der Bürgermeister hatte den Narren im vorherigen Jahr eine Schiefertafel mit einem Teelicht darauf geschenkt – „damit uns ein Licht aufgeht“, erzählte Reitzel. Als passende Antwort überreichte er ihm am Sonntag einen Schraubenzieher – „damit du die noch fehlenden Lampen in deinem Haus montieren kannst“, erläuterte der Zunftmeister. Denn obwohl Matthias Burth vor drei Jahren in sein neues Haus eingezogen sei, würden dort noch immer nicht alle Lampen hängen, erklärte Reitzel.

Burth wiederum hatte der Zunft ein besonderes Geburtstagsgeschenk mitgebracht: einen in Zeitungspapier eingepackten Röhrenfernseher. „Damit du in Ruhe das Landschaftstreffen im Fernsehen angucken kannst“, sagte er zum Zunftmeister. 2021 wird in Aulendorf das Landschaftstreffen stattfinden, zu dem rund 5000 Hästräger erwartet werden. Die Narrenzunft werde versuchen, zu diesem Anlass das Fernsehen nach Aulendorf zu bringen, berichtete Reitzel. Das wusste der Bürgermeister und schenkte deshalb den Narren das „hochmoderne Gerät“. Freude über das Geschenk wollte beim Vize-Zunftmeister Angele erst dann aufkommen, als er den in die Jahre gekommenen Fernseher wieder an den Bürgermeister zurückgeben konnte: „Wir freuen uns, dass du ihn annimmst“, sagte er schelmisch. Nach dem offiziellen Teil feierte die Narrenzunft mit Musik, Essen und guter Laune weiter. Gründe zu feiern hatte sie wahrlich genug.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 12.11.2018
Text und Foto: Sybille Glatz

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