In den Schulen und auf dem Schlossplatz ging es hoch her
Die Narren haben in Aulendorf vollständig die Macht übernommen. Fröhlich, bunt, fetzig und friedlich – so wurde am Vormittag der Gumpige gefeiert. Los ging es am Morgen mit der Befreiung der Schüler in der Grundschule und am Schulzentrum, bevor auf dem Schlossplatz der Narrenbaum gestellt wurde. Pünktlich zu diesem Ereignis kam die Sonne hervor.
Kurz vor 10 Uhr läuteten Kanonenschläge auf dem Schulhof des Schulzentrums den Sturm der Narren ein. Silke Hubig, Leiterin des Gymnasiums, und Claudia Kösler, stellvertretende Leiterin der Schule am Schlosspark, hatten keine Chance. Sie wurden gefangen genommen und entmachtet. Schulleiter Christof Lang hatte Glück, ihm ging es nicht so schlimm an den Kragen, da er mit der Schülerband „Starke Töne“ während der Befreiung in der Aula für Stimmung sorgte. Anschließend ging es in einem kleinen Umzug zum Schlossplatz.
Die ebenfalls befreiten Grundschüler waren da noch auf dem Weg und genossen den Gutsleumzug zum Schlossplatz. Für Begeisterung bei den Kindern sorgten auf dem Umzugsweg wieder die Schwellköpfe, die aus den 50er-Jahren stammen und bereits seit 2018 wieder mit dabei sind. Sie verteilten entlang der Straße und aus geöffneten Fenstern Gutsle, Brezeln und Würstle an die Kinder – auch von Hausdächern und vom Schlossbalkon herunter schmissen sie ihre begehrten Spezialitäten. Auf dem Schlossplatz angekommen bewachten Eckhexen die gefangene Grundschul- Konrektorin Petra Guddat (im Weihnachtsmann-Häs).
Höhepunkt des Vormittags war das Narrenbaumstellen, das wieder süffisant moderiert vom stellvertretenden Zunftmeister Florian Angele ein lustiges Spektakel war. Ohne die Narrenlochsucher – und mit Guido samt seinem Narrenlochbohrer – ein unmögliches Unterfangen. Doch nach einer Weile gelang es den Suchern unter Anfeuern der Kinder und zum Erstaunen von Angele dann doch noch, das Narrenbaumloch zu finden.
In Etappen stellten die Zimmermänner den prächtigen Baum. Für musikalische Unterhaltung sorgten zwischendrin die Schalmaien, die Schülerkapelle „Starke Töne“, die Krachkapelle und die Lumpenkapelle Schindelbach-Zollenreute. Und dann, siehe da, war es geschafft. Der Baumstamm passte prima ins Loch. Zur Freude tanzten kleine und große Narren ausgelassen um den Baum.
Ein süß-närrisches Treiben bot sich gleich im Anschluss, als Burggraf Andreas I. in seinem Polstersessel mit Gummibärchen aufgewogen wurde. Eine amüsante und wohlschmeckende Angelegenheit für die Kinder.
So war der Vormittag wieder rundum gelungen, und passend zum Fasnetsmotto „Fabelwelten der Magie“ gab es viele bunte Häser zu bestaunen – Feen, Zauberer, Wikinger, Hexen, aber auch Clowns und alle möglichen Tiergestalten säumten die Schulen und den Schlossplatz.
Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 21.02.2020
Text und Fotos: Karin Kiesel