„Es werden viele Außerirdische unterwegs sein“

Zunftmeister Rolf Reitzel blickt im Gespräch mit der SZ auf die diesjährige Ortsfasnet in Aulendorf voraus

Nicht mehr lange, dann steht Aulendorf wieder unter der Herrschaft der Narren. Spätestens mit der Maskenbeschwörung und der Übernahme der Amts- und Schlüsselgewalt am 7. Februar startet offiziell die Hochfasnet. Für die 1600 Hästräger der Aulendorfer Narrenzunft beginnt damit wieder die schönste Jahreszeit, die mit dem Häsrichten heute Abend in der Stadthalle eingeläutet wird. Karin Kiesel hat mit Zunftmeister Rolf Reitzel über die diesjährige Ortsfasnet gesprochen.

Herr Reitzel, das Fasnetsmotto „Mir zündet im Kosmos a fette Rakete und feirat a intergalaktische Fete“ ist wieder kreativ. Wer hat sich das ausgedacht?
Das war wieder unser stellvertretender Zunftmeister Flo Angele, der immer gute Ideen hat. Die Ulkgruppen und Ballbesucher halten sich jedes Jahr zu 90 Prozent an das Motto und verkleiden sich dementsprechend, es werden demnach also viele Außerirdische unterwegs sein (lacht).

Wie laufen die Vorbereitungen für die Fasnet in Aulendorf ?
Ich bin sehr zufrieden, von der Organisationsarbeit her ist das meiste gelaufen, nun kommt noch der Feinschliff. Bei der finalen Zunftratsitzung aben wir die letzten Dinge besprochen, die Häsabnahme war schon und es ist alles so weit vorbereitet, dass die Fasnet kommen kann. Gibt es in diesem Jahr Neuerungen oder Besonderheiten, beispielsweise beim Thema Sicherheit? Im Brauchtumsablauf hat sich nichts geändert. Die Sicherheitsabsperrungen, die wir vergangenes Jahr schon aufstellen mussten, wird es auch bei den Umzügen am Gumpigen und am Fasnetssonntag wieder geben. Das betrifft hauptsächlich die Allewindenstraße, die Schussenrieder Straße und die Saulgauer Straße. Wir haben einen Lageplan mit den Helferstationen für das Rote Kreuz und eine Telefonliste erstellt.

Im vergangenen Jahr gab es einen Wechsel des Maskenmeisters. Wer macht es dieses Jahr?
Unser langjähriger Maskenmeister Klaus Wekenmann musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören, er hat es jahrzehntelang außerordentlich toll gemacht. Michael Weißenrieder hat dann letztes Jahr kurz vor der Fasnet übernommen und hat es richtig gut gemacht. Ihm macht es Spaß und er will das Amt des Maskenmeisters weiterhin übernehmen. Die Nachfolge war schon lange so besprochen, da es in der Zunft organisatorisch wichtig ist, für Ausfälle einen Stellvertreter zu haben. Ich bin vor Jahren selbst schon mal kurz vor der Fasnet mit einem Beinbruch als Burggraf ausgefallen, deswegen ist es wichtig, für solche Fälle vorbereitet zu sein. Muss der Maskenmeister eigentlich zwingend ein Mann sein oder könnte es auch eine Frau sein? (lacht) Das ist eine gemeine Frage. Der Maskenmeister ist tatsächlich eher männlich. Wir haben einige Frauen im Zunftrat und die Fasnet ist ja nicht eine reine Männerdomäne. Aber der Maskenmeister  speziell ist eher ein Zauberer und keine Hexe oder Fee.

Am 27. und 28. Januar ist in der Nachbarstadt Bad Waldsee großes Landschaftstreffen der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte. Nimmt die Aulendorfer Zunft auch daran teil?
Klar sind wir in Waldsee mit dabei und am Samstag und Sonntag voll präsent. Da wir zur Landschaft Oberschwaben-Allgäu gehören, ist eine Teilnahme am Umzug am Sonntag sogar Pflicht. Wenn das Wetter gut ist, sind wir da sicherlich mit rund 600 Hästrägern vertreten. Auch bei der Freinacht sind wir Aulendorfer Narren mit dabei. Es wurde ja sogar extra ein Shuttle eingerichtet, der bis nachts um 4 alle 20 Minuten zwischen Waldsee und Aulendorf hin und her pendelt.

Der Große Narrensprung in Aulendorf ist wieder am Fasnetssonntag. Wie viele Zünfte und Hästräger erwarten Sie?
Es haben sich neun Zünfte aus Bad Saulgau, Bad Waldsee, Wangen, Ehingen, Hirrlingen, Unlingen, Blitzenreute, Friedrichshafen und Zollenreute angemeldet. Wir rechnen mit 1000 auswärtigen Hästrägern und etwa genauso vielen Teilnehmern bei den Ulkgruppen. Von der Aulendorfer Zunft werden wahrscheinlich 200 bis 300 Hästräger dabei sein.

Für etwas Verwunderung hat im vergangenen Jahr auch der Wechsel des Ausstellungsorts für die Bilder der Kindergartenkinder gesorgt. Sie wurden erstmals im Zunftheim statt im Sudhaus der Schlossbrauerei gezeigt. Wie wurde diese Änderung angenommen und wo werden die Bilder dieses Jahr gezeigt?
Der Wechsel wurde sehr gut angenommen und die Ausstellung – die es übrigens zum 14. Mal gibt – war hervorragend besucht. Es war wirklich schön und es kamen sensationell viele Interessierte. Daher werden die Bilder wieder im Zunftheim ausgestellt.

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 20.01.2018
Text: Karin Kiesel
Foto: Rosa Laner

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