Ehrenabend für verdiente Narren und treue Helfer

Ideeller „Lohn in Blechform“ soll zum Weitermachen ermutigen

Am Samstagabend hatte die Narrenzunft Aulendorf zum Ehrenabend ins Zunftheim eingeladen. „Es ist uns eine Herzenssache, langjährigen Mitgliedern und treuen Helfern unserer Fasnet zu danken“, sagte Zunftmeister Rolf Reitzel. Seit nunmehr 18 Jahren findet diese Veranstaltung bei den Aulendorfer Narren jeweils am Vorabend des offiziellen Beginns der schwäbisch-alemannischen Fasnet, dem 6. Januar statt. Der Fanfarenzug unter Leitung des zweiten Vorsitzenden Jonas Beutinger eröffnete traditionell die Veranstaltung. Die Anwesenden klatschten voller Vorfreude mit, sind doch die Fanfarenklänge und Trommelwirbel des FZ Aulendorf untrennbar mit der Fasnet verbunden.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Narrenzunft wurden geehrt (von links): Theo Vogel, Günther Fleck, Liese Weißenrieder, Renate Pfeiffer, Rosemarie Emele, Eddie Härle, Richard Frey und Franz Schick. Ganz links im Bild Zunftmeister Rolf Reitzel und Stellverteter Florian Angele, ganz rechts Stellvertreter Paul Mock.

Bevor Zunftmeister Reitzel mit der Vergabe der Orden und Ehrennadeln begann, bedankte er sich beim Jungzunftrat, der die Bewirtung übernommen hatte. Danach ernannte er den langjährigen Ordenswart Joachim Zimmermann zum Ehrenzunftrat. Dieser bedankte sich mit den Worten, dass er noch nicht wisse, ob er sich darüber freuen soll, erhalte man diesen Titel doch erst im Alter. Ähnlich äußerte sich auch Theo Vogel, der für 50 Jahre Mitgliedschaft die Ehrennadel in Gold erhielt. Darauf erklang ein tröstendes „Ihr seid doch die Jungen unter den Alten“ aus dem Publikum. Apropos Alter, es war auffallend, wie viele junge Menschen zum Ehrenabend gekommen waren.

Richard Frey, der ebenfalls für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, nahm die Gelegenheit wahr, sich bei der Vorstandschaft der Zunft zu bedanken. „Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich, sich ehrenamtlich so zu engagieren; vor allem auch deshalb, weil die gesetzlichen Vorschriften und Anforderung stets zunehmen.“ Langanhaltender Beifall folgte aus dem gefüllten Raum. Zunftmeister Reitzel, sein Stellvertreter Florian Angele und auch die Geehrten sorgten mit Anekdoten dafür, dass der Ehrungsmarathon kurzweilig verlief.

Gleich zwei Auszeichnungen vom Zunftmeister erhielten Jennifer Reitzel und Zeremonienmeister Jürgen Müller.

Herzhaft gelacht wurde etwa über die Bemerkung von Franz Schick, dem eine goldige Frau lieber gewesen wäre, als eine goldene Ehrennadel. Zudem erfuhren die Gäste, für welche besonderen Verdienste der jeweilige Empfänger geehrt wird. Da gab es einiges zu staunen über die vielen unterschiedlichen und vor allem langjährigen Einsätze, die im gemeinsamen Bestreben für eine schöne Fasnet zusammenkommen. Der eine stellt seit Jahr und Tag kostenlos notwendiges Equipment zur Verfügung, andere trainieren jahrzehntelang die Sprunghexen, wieder andere basteln aufwendige Orden oder übernehmen Verantwortung für die Hofpagen. Auch die Narrenmesse am Fasnetssonntag will vorbereitet werden, nicht zu vergessen das Häsrichten und der Kinderball, das Schmücken von Halle und Straßen…

Die Liste lässt sich endlos fortführen. Für Bauhofleistungen, die von der Stadtverwaltung stets völlig unbürokratisch genehmigt werden, erhielten stellvertretend Bauhofmitarbeiter den Sternorden. Auch der Einsatz des DRK und der Feuerwehr wurde mit dem Sternorden belohnt. Bei der Übergabe gab der Zunftmeister seiner Hoffnung Ausdruck, „dass so ein Blechle vielleicht dafür sorgt, dass die Empfänger sich weiterhin mit der Zunft verbunden fühlen.“ Nur mit vielen helfenden Händen sei es möglich, die einzigartige Aulendorfer Fasnet auf die Beine zu stellen.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 07.01.2019
Text und Fotos: Claudia Buchmüller

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