Das Häsrichten wird erstmals vorverlegt

 Die Proben zur Veranstaltung laufen bereits – Diesjähriger Termin ist am 26. Januar

Das Häsrichten ist eigentlich ein fester Termin in der Aulendorfer Ortsfasnet und fand bisher stets drei Wochen vor dem Fasnetssamstag statt. Dieses Jahr wird die Veranstaltung vorgezogen und ist bereits am Samstag, 26. Januar. Grund hierfür ist das Landschaftstreffen der befreundeten Wangener Narrenzunft Kuhschelle weiß-rot und die damit verbundene Freinacht.

Die Häsrichter Irene Steinhauser (von links), Sandra Daiber, Carina Baur, Britta Wekenmann und Maria Arnold beim Probeabend mit musikalischer Begleitung durch Andy Herkommer (vorne links) und Peter Baurmann.

„Wir möchten, dass die Aulendorfer Narren zur Freinacht können und sich nicht zwischen Häsrichten und Freinacht entscheiden müssen“, erklären Maria Arnold und Britta Wekenmann. Die beiden sind seit drei Jahren für das Häsrichten verantwortlich und halten am beliebten Konzept, einer Mischung aus Theaterspiel und musikalischer Interpretation, sowie dazu passenden, eingeblendeten Karrikaturen fest. Mit dabei sind die bewährten Mitspielerinnen Carina Baur, Sandra Daiber, Tina Heinemann und Irene Steinhauser. Den musikalischen Part übernehmen wieder Peter Baurmann und Andy Herkommer mit der „Ein-MannBand2“, die im Rahmen ihrer „Total tanzbare Takte Tour 2019“ auch nach dem offiziellen Teil für total tanzbare Tanzmusik sorgen werden.

Die „EinMannBand2“ gibt bei der Probe der Häsrichtertruppe im Zunftheim der Narrenzunft den Ton vor – C-Moll: „Seid Ihr bereit?“ Die Häsrichter beginnen und plötzlich ertönt ein „Halt, das stimmt so überhaupt nicht, die Kopfstimme ist völlig daneben.“ Nochmal das C-Moll und dann passt es. Nach und nach werden die selbst getexteten Lieder des 23-seitigen Drehbuches geübt. Rassige Sambamusik bildet die Grundlage zur nächsten, im wahrsten Sinne des Wortes „feurigen“ Begebenheit. Danach folgt ein Lied mit G#, das will und will nicht klappen. „Können wir das nochmal machen?“, fragt Maria und die Musiker geben wiederholt ein paar Takte vor. „So ein Gschiss mit dem Gis“, kommentiert Britta und alle brechen in fröhliches Gelächter aus.

In der Pause ist Zeit für ein Gespräch. Geschichten sammeln die Häsrichter das ganze Jahr über. Im November wird dann ausgewählt, welche Begebenheiten es ins Programm schaffen. „Das ist gar nicht so einfach zu entscheiden, ob das beim Publikum auch ankommt“, sagen die Häsrichter. Danach werden Szenen erarbeitet, das Drehbuch geschrieben, gedichtet und passende Lieder ausgesucht. Dieses Jahr hätten sie viele Geschichten gehabt, aber die passende Musik dazu auszuwählen, sei enorm schwierig gewesen. Auf die Frage, ob es etwas Neues gibt, schütteln alle verneinend den Kopf und erklären unisono, dass es wieder völlig unpolitisch bleibt und mehr nicht verraten wird. Einzig, dass die „EinMannBand2“ ein neues Aulendorfer Fasnetslied gedichtet und komponiert hat, ist noch in Erfahrung zu bringen. Damit die Leute kräftig mitsingen könnten, würden Liedzettel ausgelegt. Zum Häsrichten gehört natürlich traditionell zu Beginn der Besuch des Maskenmeisters am Verbannungsort der Aulendorfer Masken. Dort macht sich einer nach dem anderen bereit und richtet das Häs. Befreit werden sie aber erst am Mittwochabend vor dem Gumpigen beim Hexeneck.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 21.01.2019
Text und Foto: Claudia Buchmüller

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