Aulendorf hat ein neues Fasnetslied

EinMannBand2 tritt mit „Auladorf zur Fasnetszeit“
beim Wettbewerb um den Närrischen Ohrwurm 2019 an

Dass Aulendorf zur Fasnetszeit am närrischsten ist weit und breit, das weiß ein jeder hier im Land – so behauptet es zumindest die erste Liedzeile des neuen Fasnetsschunklers „Auladorf zur Fasnetszeit“. Erfunden haben ihn Peter Baurmann und Andreas Herkommer mit ihrer EinMannBand². Am Fasnetssonntag, 3. März, werden sie mit dem Lied beim Fasnetshit-Wettbewerb des SWR-Fernsehens live in der Stadthalle in Singen auftreten. Ob „Auladorf zur Fasnetszeit“ zum „Närrischen Ohrwurm 2019“ gekürt wird, entscheidet das Publikum mit – vor Ort und an den Fernsehbildschirmen zuhause.

Andreas Herkommer und Peter Baurmann (von links) werden bei ihrem Auftritt in Singen von der Band „Die Aulendorfer“ unterstützt.

„Die Grundidee ist schunkel-schunkel, klatsch-klatsch“, erklärt der Aulendorfer Andreas Herkommer zum Aufbau des Lieds, und in der Tat, lädt der Refrain im Viervierteltakt nach Strophengeschunkel zum Mitklatschen ein. „Auladorf zur Fasnetszeit“ ist dabei ein musikalischer Ritt durch die Aulendorfer Hochfasnet – „Doa send se alle außer Rand und Band“– angefangen von der Vorstellung der Masken und dem Maskenbefreien bis zum Kehraus und dem „s goaht drgega“. „Letzten November dachten wir, es wäre witzig auch was zur Fasnet zu machen“, sagt Herkommer, der nun im vierten Jahr mit Peter Baurmann, der ursprünglich aus Köln kommt und heute in der Nähe von Ravensburg lebt, als EinMannBand² auftritt. Beide haben langjähriger Erfahrung als Solomusiker.

In drei Tagen entstanden

„Wir können beide nicht wirklich mit Noten umgehen“, gesteht Herkommer und erklärt, wie die beiden Musiker sich trotzdem im nur dreitägigen Entstehungsprozess des Lieds austauschten: „Wir singen es aufs Handy und schicken es uns gegenseitig“. Den Text erdachte Herkommer auf der Zugfahrt zur Arbeit, dann gab es noch schnell eine gemeinsame Probe und am Ende der Woche wurde das Werk bei der Weihnachtsfeier dem Zunftrat vorgestellt. „Wir wollten eine ehrliche Rückmeldung, ob es was taugt“, sagt Herkommer.

Das Lied sei gut angekommen, öffentliche Premiere feierte es dann allerdings erst beim Häsrichten Ende Januar. „Den Refrain haben die Leute gelich beim zweiten mal mitgesungen.“ Als potentieller „Närrischen Ohrwurm“ sei es aber nicht komponiert worden. „Gar nicht. Das war dann ein spontaner Entschluss. Wir dachten ehrlich gesagt, dass wir ohnehin nicht ausgewählt werden“, berichtet Herkommer.

Dann allerdings kam es anders, vor rund zwei Wochen kam der Anruf des Fernsehsenders. „Auladorf zur Fasnetszeit“ ist unter 45 Bewerbungen als einer von acht Finalisten im Rennen um den Titel. „Überrascht“, sagt Herkommer, seien sie gewesen, und etwas zwiegespalten. Denn der Auftritt in der Stadthalle in Singen, bei dem Jury und Publikum ab 16 Uhr aus den Finalisten den Sieger bestimmen, findet am Fasnetssonntag statt, dem Tag des Großen Narrenumzugs in Aulendorf. „Eigentlich der blödeste Termin im Jahr, aber am Ende freuen wir uns natürlich, dass wir dorthin können. Es geht in dem Lied ja um die Aulendorfer Fasnet, und das bei so einer Veranstaltung zeigen zu dürfen ist schon sehr spannend.“

Wer springt als Burggraf ein?

Herkommer ist gebürtiger Aulendorfer, langjähriges Zunftmitglied und sagt: „Mir liegt die Fasnet sehr am Herzen.“ Umso schwerer fällt es ihm, am Fasnetssonntag nicht vor Ort sein zu können, nicht zuletzt, da er als Burggraf quasi Hüter des Brauchtums sei und am Fasnetssonntag gebraucht werde. Die Narrenmesse und den Zunftmeisterempfang werde er daher auch noch als Burggraf mitmachen, für den Umzug springt ein anderes Zunftmitglied ein, sodass der Hofstaat dort auch vollständig zu sehen ist. Wer das sein wird, ist noch nicht abschließend geklärt. „Wir müssen noch schauen, wem das Häs am besten passt.“

Bei ihrem Auftritt in Singen wird die EinMannBand² auf der Bühne von der Band „Die Aulendorfer“, also Jürgen Schmid, Jürgen Schoch, Kurt Rimmele, Dieter Langlouis und Franz Jung, verstärkt. Und vor der Bühne, so hofft Herkommer, von einigen Fans, die mit nach Singen reisen. In dem kostenlosen Bus, der von Aulendorf aus fahren wird, sind noch Plätze frei. „Wir können es noch fehlerfrei spielen, aber dann haben es die Leute in der Hand, die anrufen.“ Denn ausschlaggebend für den Sieg ist das Urteil der Zuschauer, die telefonisch für ihren Lieblingsfasnetshit abstimmen können.

Wer mitfahren will zum Auftritt der EinMannBand² in Singen, kann sich bei Andreas Herkommer anmelden unter Mobiltelefon 0171/4243007 oder per Mail.

Insgesamt dauert das Lied „Auladorf zur Fasnetszeit“ knapp fünf Minuten, der Refrain lautet so:

„Und am abends, da juck’ mr en dr Halla rum, da lauft a guade Musik, subber Publikum.
Mir schreiat „Ja was saisch au“ und „Eckhex hui“ do goaht’s die ganze Nacht, mir gond no lang et hoim,
so goaht’s dia ganze Nacht ja und morga, morga da wird grad weiter gmacht.“

 

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 20.01.2019
Text: Paulina Stumm

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